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Tab. 8: Vergleich der niedrigsten (V · N ) und höchsten (V · H ) Schüttungsrate und des entsprechenden
V
V
N
H
Schüttungs ratenquotienten
verschiedener Quellentypen.
V ·
N
V ·
H
V ·
N
V · H
Quellenart
l/s
l/s
Karstquelle
1
10
0,1
Quelle aus sandigem Kies
2
3
0,7
V · H
V · A0 = Abfluss- (Schüttungs-)rate zum An-
fangszeitpunkt t 0 (m 3 /s),
=
höchster Wert der Schüttungsrate in ei-
ner Zeitspanne (m 3 /s).
α
=
quellenspezifischer Koeffizient (1/d),
Zeitspanne seit der Messung von V · A0 (d).
Karstquellen haben wegen des geringen Rückhal-
te-(Retentions-)vermögens ihres Einzugsgebietes
und des damit verbundenen schnellen Leerlau-
fens der Karstklüfte oft einen niedrigen Schüt-
tungsquotienten. Entsprechende Zahlen der
Quellen aus Einzugsgebieten mit höherem Reten-
tionsvermögen oder auch größerer Fläche weisen
demgegenüber höhere Werte auf, wie Tab. 8 zeigt.
Quellenschüttungs-Ganglinien und -Raten-
quotienten ermöglichen damit Rückschlüsse auf
die hydrogeologischen Verhältnisse im Einzugs-
gebiet. Da die Schüttungen mit nachlassenden
Niederschlägen und besonders in Trockenzeiten
abnehmen, das zugehörige (oder tributäre) Ein-
zugsgebiet also „ausblutet“, lässt sich für Quellen
gleich den Abflüssen oberirdischer Gewässer eine
Trockenwetterfalllinie (TWL) aufstellen. Auch
hier gibt der Verlauf der TWL Anhaltspunkte zu
den hydrogeologischen Verhältnissen im Ein-
zugsgebiet:
Δ
t
=
Der quellenspezifische Koeffizient (Auslaufko-
effizient)
lässt sich für jede Quelle nach R ICH -
TER & L ILLICH (1975) ermitteln. In dem Graphen
(Abb. 30) werden auf der Ordinate mit logarith-
mischer Einteilung die Abfluss- (Schüttungs-)ra-
te (z.B. m 3 /s) und auf der Abszisse mit linearer
Einteilung die zugehörigen Zeiten (z.B. d) aufge-
tragen. Durch Eintragung der Abfluss-(schüt-
tungs-)raten ergibt sich eine Punkteschar, durch
die eine Ausgleichsgerade gelegt wird. Die Verlän-
gerung der Ausgleichsgeraden bis zur Ordinate
ergibt den Punkt V · A0 .
α
!+
steilerer Verlauf der TWL = schnellere Entlee-
rung des Grundwasserleiters, z.B. infolge stär-
kerer Klüftung, Verkarstung, geringeren Rück-
halte- oder Retentionsvermögens;
!+$
flacherer Verlauf der TWL = größere Speiche-
rung, höheres Retentionsvermögen.
M AILLET (1905) zeigte, dass die meisten Trocken-
wetterfalllinien einem exponentiellen Verlauf fol-
gen, der durch die Beziehung darzustellen ist:
!A($
t
VV
e
Gl. 35
At
A0
V · At
= Abfluss- (Schüttungs-)rate nach einer
Zeitspanne (m 3 /s),
Abb. 30: Graph zur Ermittlung des quellenspezifi-
schen Koeffizienten
α
(nach R ICHTER & L ILLICH , 1975).
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