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wieder. h ·
AEg kann positiv ( Zuwachsspende oder
Abflussspenden zuwachs ) oder negativ sein ( Ab-
gabespende oder Abflussspendenabgabe ). Die
Gesamtabfluss spende h · AEgo eines oberirdischen
Gewässereinzugsgebietes ergibt sich aus der Be-
ziehung:
schiedlichen Zuwachsspenden dadurch entstan-
den, dass das mehr oder weniger tief liegende
Hauptgrundwasser-Stockwerk das versickernde
Wasser aus den niveauhöheren („schwebenden“)
Stockwerken aufnimmt und diese deshalb schein-
bar eine niedrigere Abflussspende aufweisen. Bei
der Errechnung der Abflussspende über das ge-
samte Einzugsgebiet wird sich dann herausstellen,
dass annähernd die gleichen Abflussspenden wie
in hydrogeologisch vergleichbaren Gebieten vor-
liegen.
Das muss jedoch nicht immer der Fall sein.
Wenn nämlich im Gesamteinzugsgebiet durchge-
hend schlecht durchlässige Schichten verbreitet
sind, wird auch die entsprechende (Gesamt-) Ab-
flussspende niedrig sein. Abb. 25 erläutert noch-
mals diese Situation: In schlechter durchlässigen
Böden ist durchgehend ein oberirdischer Abfluss
festzustellen; die Gesamtabflussspende ist niedrig
(Abb. 25-1). Im anderen Fall (Abb. 25-2) fließt das
Wasser nur zu einem Teil oberirdisch ab, weil das
Niederschlagswasser relativ rasch versickert. Des-
halb ist die aus dem unterirdischen Gesamtabfluss
zu errechnende Abflussspende hoch. Abflussspen-
denkarten lassen gelegentlich auch größere tekto-
nische Störungslinien erkennen. In dem in Abb.
26 dargestellten Beispiel ergeben sich entlang ei-
ner etwa N-S-verlaufenden Linie (am linken
Rand der Abbildung) höhere Abflussspenden in
dem sonst recht abflussarmen Tonschiefer-Grau-
wacken-Gebiet (H ÖLTING , 1984b).
Mit der kartenmäßigen Erfassung der Abfluss-
spenden ist dem Hydrogeologen besonders in
reliefintensiven Gebieten (z.B. Mittelgebirgen)
ein Mittel gegeben, zu differenzierten Aussagen
über unterirdische Abflussverhältnisse (Grund-
wasserneubildungen), Stock werks gliederungen
der Grundwasserleiter, Grundwasserverteilung,
Grundwassernutzung und Grundwasserschutz zu
gelangen. Voraussetzungen solcher Untersuchun-
gen sind in jedem Fall sorgfältig ausgeführte Ab-
flussmessungen und eine optimale Korrektur der
Abflussmessungen auf Trockenwetterverhältnisse.
n
(
V
)
AEgo i
Gl. 34
i1
h
AEgo
n
(
A
)
Ego i
i1
h · AEgo =
Gesamtabflussspende eines oberirdi-
schen Einzugsgebietes (l/(s·km 2 )),
V · AEgo
=
Abflussrate des oberirdischen Teilein-
zugsgebietes (l/s),
A Ego
=
Fläche des oberirdischen Teileinzugsge-
bietes (km 2 ).
Die Ergebnisse von Messungen der Zuwachsspen-
de werden in Karten dargestellt (Abb. 24). Die so
erhaltene Abflussspendenkarte wird anschlie-
ßend hydrogeologisch zu interpretieren sein. In
dem dargestellten Beispiel handelt es sich um ein
Gebiet (Westrand des Vogelsberg-Basaltes), in
dem Lagen von besser durchlässigen, geklüfteten
Basalten mit solchen schlechter durchlässiger Tuf-
fe oder verwitterter Basalte wechseln. Die Basalte
leiten das Grundwasser, die Tuffe und verwitter-
ten Basalte trennen die einzelnen Grundwasser-
stockwerke von einander (Abschn. 3.1.3). Entlang
von Kluftzonen sickert das Grundwasser in die
Tiefe zum Hauptgrundwasser-Stockwerk. Dieser
Aufbau von „schwebenden“ Grund wasser stock -
werken (Abb. 2), die überdies meist nur kleine
Einzugsgebiete aufweisen, bedingt, dass sich in
den mehr oberstrom (talaufwärts) gelegenen Teil-
einzugsgebieten nur niedrige Abflussspenden er-
geben und sich erst in dem Gebiet, das am weites-
ten unterstrom liegt, die höchste Abflussspende
einstellt. Das tiefste Grundwasserstockwerk reicht
daher offensichtlich weiter rückwärts (oberstrom)
als morphologisch erkennbar und unter die Teil-
einzugsgebiete im oberstromigen Bereich des Ge-
samteinzugsgebietes hindurch. Schon dort erhält
es versickernde, unterirdische Zuflüsse aus den ni-
veauhöheren Grundwasserstockwerken der Teil-
einzugsgebiete, die deshalb nur eine mehr oder
weniger niedrige Abflussspende aufweisen kön-
nen. In dem Fall (Abb. 24) sind also die unter-
3.5.2 Grundwasserabfluss
Bei Auswertung von Abflussmessungen zur Be-
stimmung des unterirdischen Grundwasserab-
flusses wird zunächst davon auszugehen sein,
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