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mabereich ist häufig folgende Dreiteilung des Bo-
denaufbaus festzustellen (AD-HOC ARBEITS-
GRUPPE BODEN, 2005) (Abb. 15):
Das in den Boden infiltrierende Wasser füllt die
freien Räume zwischen den Gesteinspartikeln
oder Poren, bei Festgesteinen die Trennflächen
(Störungen, Klüfte, Schichtflächen und Schiefe-
rungsflächen) und die Karsthohlräume aus. Nur
der Teil des infiltrierten Wassers, der nicht als
Haftwasser in der wasserungesättigten Bodenzo-
ne gebunden oder durch Evapotranspiration
(Summe aus Evaporation und Transpiration,
Abschn. 3.7.3.1) verbraucht worden ist, kann
dem Grundwasser zusickern. Nach mehreren Iso-
topen-Messungen (Abschn. 3.9.2.1) in verschie-
denen Gebieten ergibt sich recht übereinstim-
mend eine mittlere (vertikale) Sickergeschwin-
digkeit von etwa 1 m/a.
Für die Bindung und Speicherung des Wassers
im Boden sind folgende Kenngrößen maßgebend
(AD-HOC ARBEITSGRUPPE BODEN, 2005):
A-Horizont: Mineralischer Oberbodenhori-
zont mit Akkumulation organischer Substanz
(O, früher Ao) und/oder Verarmung der mine-
ralischen Substanz; meist locker gelagert, rela-
tiv gut durchlässig;
B-Horizont: Mineralischer Unterbodenhori-
zont mit verändertem Mineralbestand durch
Einlagerung aus dem Oberboden und/oder
Verwitterung in situ; eine schnelle Durchsi-
ckerung des Wassers erfolgt nur im Trocken-
zustand (Rissbildung), mit zunehmender
Durchfeuchtung nimmt die Durchlässigkeit
mehr oder weniger ab;
C-Horizont: Mineralischer Untergrundhori-
zont, Gestein (Substratum), das von der Bo-
denbildung nicht erfasst wurde, unter dem So-
lum (alle darüber liegenden Horizonte) liegt
und - je nach petrographischer Bodenbe-
schaffenheit - wieder besser durchlässig ist.
Maximale Wasserkapazität: Wasservolumen,
das ein Boden maximal (bis zur vollen Wasser-
sättigung) aufnehmen kann (Vol.-% oder mm
Wassersäule);
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Abb. 15: Bodenhorizonte, schematisiert (verändert nach B USCH & L UCKNER , 1974).
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