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reich der ungesättigten Wasserbewegung nicht
nur durch feinporige, sondern auch durch beson-
ders grobporige Schichten (z.B. Sand, Kies) erfol-
gen. Die Einbeziehung der gröberen Poren in die
Wasserleitfähigkeit ist nämlich erst möglich,
wenn die Saugspannung im feinporigen Substrat
soweit abgesunken ist, dass sie das Volllaufen der
gröberen Poren zulässt. Aus dem Grad der Was-
sersättigung bei der Infiltration ergibt sich, dass
Grobporen, Wurzelröhren und Grabbauten un-
terhalb der Sättigungszone nicht mit Wasser ge-
füllt sind. Sie sind für die Wasserbewegung nur
bei Überflutung des Bodens von Bedeutung.
Der kapillare Aufstieg ist der umgekehrte
Vorgang der Infiltration. Das Wasser stammt aus
dem Grund- oder Stauwasser und bewegt sich
nach oben, wenn an der Bodenoberfläche Wasser
verdunstet (Evaporation) oder dem Boden durch
Pflanzen entzogen wird und an deren Blattflä-
chen verdunstet (Transpiration). In Böden
kommt es dabei vielfach zur Ausbildung von
„Wasserscheiden“ (nicht zu verwechseln mit un-
terirdischen (Grund-)Wasserscheiden), oberhalb
derer das Wasser aufwärts, unterhalb derer ab-
wärts wandert.
Die Infiltrationsrate h · i ist dasjenige Wasser-
volumen - ausgedrückt als Wasserhöhe - das in
der Zeiteinheit je Flächeneinheit senkrecht in den
Boden eindringt, Einheit: mm/h.
Die Infiltrationsrate h ·
hängt von folgenden
i
Bodenfunktionen ab:
Beschaffenheit der Bodenoberfläche (Gefüge-
stabilität, Verschlämmung),
Benetzbarkeit der Bodenteilchen,
Veränderung der Wasserleitfähigkeit bei un-
terschiedlichem Wassergehalt,
Wassergehalt des Bodens zu Beginn der Infil-
tration,
Zahl der Wurzelröhren, Wurmbauten,
Schwundrisse usw. pro Bodenvolumen.
Diese Eigenschaften sind unterschiedlich auf die
Horizonte des Bodens verteilt. Im humiden Kli-
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Abb. 14: Verlauf der Infiltration bei einem homogenen, überfluteten Boden in gleichen Zeitintervallen Δ t (nach
B ODMAN & C OLEMAN , 1944; verändert von S CHEFFER & S CHACHTSCHABEL , 2002).
 
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