Geoscience Reference
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das Verhältnis des Grundwasserstands zu dem
Wasserstand im Oberflächengewässer bzw. in der
Dränage. Zwei Beispiele einer Leakage-Situation
sind in Abb. 12 dargestellt.
Die Grundwasserströmung einer Leakage-Si-
tuation kann entsprechend dem D ARCY -Gesetz
berechnet werden.
m
s
2
T Gw
mms
Bei einigen Berechnungsverfahren für Pumpver-
suche ergibt sich der Durchlässigkeitsbeiwert
nicht unmittelbar, sondern nur der Wert der
Transmissivität. Dann ist:
T
h ()
Gw
Mi
k
l hA h
k
(Gl. 23)
VkA h
l
f
A
(Gl. 14)
f
f
L
V ·
Methoden zur Bestimmung der geohydrauli-
schen Leitfähigkeit sind in der im Entwurf vorlie-
genden Norm 18130-2 zusammengestellt. Des-
weiteren werden Feldversuche in der in Bearbei-
tung befindlichen Norm EN ISO 22475 ausführ-
lich beschrieben.
=
Volumenstrom (m 3 /s),
k f
=
Durchlässigkeitsbeiwert der Leakage-
Schicht (m/s),
durchflossene Fläche (m 2 ),
A
=
h
=
Druckhöhenunterschied (m),
l
=
Fließlänge, Mächtigkeit der Leakage-
Schicht (m),
α L
=
Leakage-Koeffizient (1/s).
3.3.5 Leakage
Bei einer konkreten Berechnung ergibt sich die
durchströmte Fläche aus den jeweiligen geomet-
rischen Gegebenheiten. Bei einer Exfiltration zu
bzw. einer Infiltration von einem Oberflächenge-
wässer kann beispielsweise die Sohlfläche ver-
wendet werden. Außerdem ist darauf zu achten,
dass bei dem Leakagekoeffizienten der vertikale
Durchlässigkeitsbeiwert verwendet wird, der sich
im Falle ausgeprägter Anisotropien deutlich vom
horizontalen unterscheiden kann. Bei der Ermitt-
lung von Leakagekoeffizienten kann auf Gelände-
und Laborversuche zurückgegriffen werden. Da
es um die vertikale Durchlässigkeit geht, ist z.B.
das Gewinnen einer vertikalen Stechzylinderpro-
be mit einer anschließenden Durchlässigkeitsbe-
stimmung durch einen D ARCY -Versuch im Labor
eine verschiedentlich gewählte Bestimmungsme-
thode.
Leakagekoeffizienten haben in vergleichbarer
Weise wie die Durchlässigkeitsbeiwerte einen
großen Wertebereich. Die folgenden Angaben zu
Leakagekoeffizienten können nur als erste Orien-
tierung gelten:
Unter Leckage (engl.: leakage) versteht man nach
DIN 4049-3 einen großflächigen Übergang von
Grundwasser durch einen Grundwasserhemmer
von einem Grundwasserstockwerk in ein anderes
(Abschn. 3.1.3). Das Grundwasser strömt vom
Stockwerk mit dem höheren Potenzial in das
Stockwerk mit dem geringeren Potenzial. Diese in
DIN 4049-3 zugrunde liegende Leakage-Situati-
on eines Grundwasserübertritts zwischen zwei
Grundwasserstockwerken wird auch auf andere
vergleichbare hydrogeologische Verhältnisse
übertragen. So spricht man z.B. bei der Grund-
wasserexfiltration in ein Oberflächengewässer
oder in eine Dränage und bei der Versickerung
von Wasser aus einem Oberflächengewässer
ebenfalls von Leakage. Während in der ursprüng-
lichen Leakage-Situation eines Grundwasser-
übertritts zwischen zwei Grundwasserstock-
werken die zwischen den beiden Stockwerken
gelegene gering durchlässige Schicht (Grundwas-
serhemmer) das zu überwindende Strömungs-
hindernis für das Grundwasser darstellt, ist dies
bei den anderen oben genannten Beispielen etwa
eine Kolmationsschicht an der Sohle eines Flusses
oder Teiches oder ein Gewässerausbau in Form
von Sohlschalen. Diese Schichten werden häufig
als Leakage-Schichten bezeichnet. Die Richtung
der Grundwasserströmung (Infiltration oder Ex-
filtration) wird in diesen Fällen bestimmt durch
kolmatierte Teiche:
α L = 1 . 10 -9 1/s bis 5 . 10 -7 1/s ,
kleine Flüsse oder Bäche:
α L = ca. 5 . 10 -8 1/s bis 1 . 10 -5 1/s,
Flüsse mit ausgeprägt sandiger Sohle:
α L = ca. 1 . 10 -4 1/s.
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