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Je schlechter sortiert (ungleichkörnig) die
Körnung und je dichter die Lagerung sind, umso
kleiner ist der Porenanteil. Da mit zunehmendem
Alter die Wahrscheinlichkeit der dichteren Pa-
ckung durch Verfestigungsprozesse (Diagenese)
zunimmt, haben geologisch ältere Sedimente
häufig ein geringeres Porenvolumen als rezente
(junge).
mungen nachzugeben oder zu zerreißen. Die Ge-
steine lassen sich hinsichtlich ihrer Elastizitäts-
eigenschaften gliedern in kompetente und inkom-
petente Gesteine. Kompetente sind in der Regel
hart und unelastisch und zerbrechen deshalb bei
tektonischen Beanspruchungen. Zu ihnen zählen
z.B. Sandsteine, Quarzite, Kalksteine und mag-
matische Gesteine. Inkompetente Gesteine sind
mehr oder weniger plastisch (duktil), lassen sich
verformen und neigen weniger zur Zerklüftung
wie z.B. Tonsteine, Tonschiefer, Schluffsteine und
Salzgesteine (Halite). Die räumliche Erstreckung
und die Öffnungsweite der Trennflächen sind
sehr verschieden (einige Zentimeter bis mehrere
Meter), je nach dem Grad tektonischer Beanspru-
chung. Meistens enden sie nach einigen Metern
und werden dann von anderen abgelöst. In ge-
schichteten oder gebankten Gesteinen sind die
Schichtflächen und Bankungsflächen häufig in
bestimmten Richtungen angeordnet. Hinzu tre-
ten Kluft- oder Störungszonen, die Ausdruck der
richtungsgebundenen tektonischen Beanspru-
chung sind.
Quer zur Hauptrichtung treten Neben- oder
Querklüfte auf, die jedoch meist kürzer und
wesentlich weniger weit geöffnet sind. Auch ist
vielfach eine Abnahme der Zerklüftung eines Ge-
steinskörpers mit zunehmender Tiefe festzustel-
len. Bei den Trennflächen sind nach ihrer Entste-
hung zu unterscheiden (DEUTSCHE GESELL-
SCHAFT FÜR ERD- UND GRUNDBAU, 1982):
3.2.2 Trennflächen-(Kluft-)
Hohlräume
Die Mittel- und Hochgebirge werden weitgehend
aus Festgesteinen aufgebaut, etwa in Hessen, wo
85 % der Fläche von Festgesteinen wie z.B. Ton-
schiefern, Grauwacken, Kalksteinen, Sandstei-
nen, Vulkaniten und kristallinen Gesteinen ein-
genommen werden. In Deutschland sind 53,4 %
der Oberfläche (rd. 190 400 km 2 ) Festgesteine. In
solchen Festgesteinen bilden generell nicht Poren,
sondern Trennflächen die hydraulisch wirksa-
men Räume (Abb. 6). Trennflächen unterbrechen
die gestaltliche und die mechanische Kontinuität
eines Felskörpers und sind somit der Oberbegriff
für Klüfte, Störungen, Schichtflächen und Schie-
ferungsflächen (P RINZ & S TRAUß , 2006). Aus die-
sem Grunde würde man besser von Trennflä-
chen-Hohlräumen anstatt von Kluft-Hohlräu-
men sprechen.
Die Neigung der Gesteine, zu zerreißen und
Klüfte zu bilden, hängt von den auf sie wirkenden
Kräften und von den elastischen Eigenschaften
der Gesteine ab, d.h. ihrem Verhalten, Verfor-
tektonisch entstandene
Klüfte, Störungen
und Schieferungsflächen ,
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Abb. 6: Poren-, Kluft- und Karstgrundwasserleiter.
 
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