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ters vor. Besonders in feinkörnigen und organik-
reichen Sedimenten ist dies von besonderer Be-
deutung. Über Gleichgewichtsprozesse werden
diese an das bereits gereinigte Grundwasser abge-
geben und führen zu langen Behandlungszeiten.
Aus diesem Grund kommen trotz der hohen Kos-
ten regelmäßig auch Bodenaustauschverfahren
zum Einsatz, bei denen mittels Großbohrloch-
oder Wabenverfahren (L UTZ , 2007) das kontami-
nierte Sediment in der Schadensquelle (gesättigte
Zone) ausgehoben wird.
turpflanzen sind in Abb. 137 zusammengestellt.
Pauschal rechnet man bei landwirtschaftlicher
Flächennutzung mit einem sogenannten Grenz-
flurabstand von 1,5 m, der von landwirtschaftli-
chen Nutzpflanzen in der Regel nicht durch Wur-
zeln überschritten wird.
Nach L EHNHARDT & B RECHTEL (1980) beein-
flussen folgende Faktoren die Durchwurzelungs-
tiefe:
Grundwasserverhältnisse,
Bodenausgangsmaterial,
Bodenart,
Lagerungsdichte,
4.7.4 Auswirkungen von
Grundwasserentnahmen
Bodenchemische Verhältnisse (insbesondere
Sauerstoff-Gehalte).
Die Wurzeltiefe von Bäumen ist im Allgemeinen
unabhängig von Baumart und Altersklasse. Sie
reicht in Lockergesteinen bis maximal 5 m (über-
wiegend 3 m bis 4 m), in Kluftgesteinen bis 1,5 m
(überwiegend 1 m bis 1,2 m). Nur bei wenigen
Baumarten (Stieleiche, Erle) dringen Wurzeln in
das Grundwasser ein.
Die Beziehung zwischen mittlerem Grund-
wasserflurabstand und Ertrag ist jedoch nicht in
allen Böden gleich. Sie hängt bei gleicher Bewirt-
schaftungsintensität von folgenden Faktoren ab:
Jegliche Entnahme von Grundwasser führt zu ei-
ner Veränderung des Grundwassersystemes und
der durch sie beeinflussten natürlichen und an-
thropogenen Gegebenheiten. Das sind zum einen
Einflüsse auf Flora und Fauna, aber auch auf
Bauteile, die das Grundwasser berühren, wie z.B.
tiefgründende Gebäude und Tunnel. Bei der Pla-
nung von Grundwasserentnahmemaßnahmen
gilt es, diese Einflüsse unbedingt zu berücksichti-
gen, um Regressansprüche zu vermeiden. Was für
die Entnahmen gilt, gilt auch umgekehrt für die
Versickerung von Grundwasser.
Der kapillaren Aufstiegsrate in Abhängigkeit
von der Aufstiegshöhe (Tab. 91),
Der nutzbaren Feldkapazität
des effektiven
Wurzelraumes (nFKWe),
4.7.4.1 Land- und
forstwirtschaftliche
Ertragsminderungen durch
Grundwasserentnahmen
Dem Witterungsverlauf während der Vegetati-
onsperiode (z.B. erfasst durch die Klimatische
Wasserbilanz),
Der Düngung (insbesondere den Stickstoffga-
ben),
Grundwasserabsenkungen infolge Wasserförde-
rungen können zu einer Verringerung des kapil-
laren Aufstiegs von Grundwasser in den Wurzel-
raum und damit auch zu einer Abnahme des
Pflanzenertrags führen. Das Ausmaß solcher Er-
tragsminderungen hängt vor allem davon ab, wie
stark sich der Anteil des kapillaren Aufstiegs an
der Gesamtwasserversorgung der Pflanzen durch
die Grundwasserabsenkung verringert. Maßge-
bend für die Beurteilung von nachteiligen Wir-
kungen auf Pflanzenerträge sind damit die Wur-
zeltiefen und der Grundwasserflurabstand. Die
maximalen Durchwurzelungstiefen einiger Kul-
Der Nutzungsform (Acker-, Grünland, Wald).
Von diesen 5 Faktoren wird nur der erste, näm-
lich die kapillare Aufstiegsrate, durch die Grund-
wasserförderung und damit -absenkung beein-
flusst, deren Auswirkungen auf den Ertrag über
die Tab. 91 abgeschätzt werden kann. Außer den
Tiefen des effektiven Wurzelraumes (Spalte 2) für
Ackerland (für Grünland um 1 dm bis 2 dm nied-
riger) sind (nach R ENGER et al., 1984) die kapilla-
ren Aufstiegshöhen für Raten von 3 mm/d (Spal-
te 3) und 0,2 mm/d (Spalte 4) angegeben. Durch
Addition der Tiefen des effektiven Wurzelraumes
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