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Nanopartikel einen Großteil zum Schadstoff-
transport in den Oberflächengewässern beitra-
gen, indem sie entweder an die Oberfläche von
Kolloiden gebunden sind, oder sich mehrere Na-
nopartikel zu Aggregaten im μm-Bereich zusam-
mensetzen. Wenig ist bislang über das Verhalten
von Nanopartikeln im Grundwasser bekannt,
doch wurde in Untersuchungen festgestellt, dass
Eisenoxide in Größenordnungen von ca. 7 nm
Oxidationsreaktionen im Grundwasser beschleu-
nigen können (M ADDEN & H OCHELLA , 2005). In
Versuchen konnte zudem eine Wirksamkeit von
nullwertigem Nanoeisen bei der Sanierung von
Schadensfällen im Untergrund gezeigt werden.
Durch Injektion von suspendierten Fe(0)-Na-
nopartikeln lassen sich beispielsweise chlororga-
nische Lösungsmittel dehalogenieren, Pestizide
abbauen und Schwermetalle im mo bi li sieren.
Aufgrund ihrer sehr geringen Größe sind Na-
nopartikel porengängig und damit hoch mobil.
Einschränkende Eigenschaften sind hierbei z.B.
die Partikelgröße, die Ionenstärke sowie die
Oberflächenladung und deren Verhalten gegen-
über pH-Wert, Redoxpotential und weiteren
oberflächenaktiven Substanzen ( VON DER K AM -
MER & H OFMANN , 2007). Bislang sind auch noch
keine genauen Aussagen über die Persistenz von
Nanopartikeln, d.h. deren Abbau, oder die Eigen-
schaften deren Zwischenprodukte zu treffen.
(Flüssen, Bächen) gezielt nach Metall-Ionen, un-
tersucht ihre Gehalte und verfolgt ihre Spur ge-
wässeraufwärts bis zur Lagerstätte. Bei der Beur-
teilung von Stoffeinträgen in das Grundwasser ist
daher in den Gebieten mit vermuteten und be-
kannten Lagerstätten ein Zuordnung zu treffen,
ob diese Stoffe geogenen oder anthropogen Ur-
sprungs sind.
4.7.3 Reduzierung der
Grundwasserbelastungen
Die vielfach verbreitete Meinung, dass in den Un-
tergrund eingesickerte Schadstoffe durch natürli-
che Vorgänge nicht beseitigt werden, trifft nach
den vorliegenden Untersuchungsergebnissen
nicht zu. Im Untergrund finden nämlich Verdün-
nungs- und Reinigungsvorgänge statt, die zu ei-
ner Minderung der belastenden Inhaltsstoffe füh-
ren und in der wasserungesättigten intensiver als
in der wassergesättigten Zone ablaufen (Abb. 67).
Die unter natürlichen Bedingungen stattfinden-
de Reduzierung der Schadstoffkonzentrationen
durch physikalische, chemische und biologische
Prozesse wird auch als Natural Attenuation be-
zeichnet (H OPPE , 2002). Folgende Prozesse beein-
flussen die Rückhaltung und Wirkung von
Schadstoffen:
4.7.2.11 Geogene
Grundwasserbelastungen
Biologischer Abbau des Schadstoffes,
Dispersion und Verdünnung des Fluids,
Adsorption des Schadstoffs an Bodenpartikel,
Neben den anthropogenen Belastungen sind
auch die geogenen Belastungen zu erwähnen.
Diese können je nach ihrer chemischen Zusam-
mensetzung das Grundwasser nachhaltig beein-
trächtigen. Dies betrifft insbesondere die Ausbis-
se von Erzlagerstätten (Gänge, Adern). An sol-
chen exponierten Stellen kann es durch Lösung
und Transport von Metallen zu einer nachhalti-
gen Veränderung des Grundwassers kommen.
Auch Austritte aus Salzlagerstätten können die
Umgebung beeinträchtigen. Auslöser ist das hohe
Lösungsverhalten des Wassers, das im Zusam-
menhang mit anderen Atmosphärilien die zutage
tretende Lagerstätte anlöst bzw. auslaugt. In der
Lagerstättenerkundung macht man sich diesen
Umstand zu Nutze. So sucht man in Gewässern
Verflüchtigung des Schadstoffs,
Chemische und biochemische Stabilisierung,
Umwandlung oder Zerstörung des Schad-
stoffs.
Diese Erkenntnisse veranlassten H ÖLTING et al.
(1995), die Schutzfunktion der Grundwasser-
überdeckungen zu quantifizieren. Solche Vorgän-
ge führen häufig auch zu einer Umwandlung
(Metabolisierung) eingebrachter organischer
und anorganischer Stoffe im lebenden Organis-
mus, Vorgänge, die im Einzelnen kompliziert sind
(D AMRATH et al., 1979). G OLWER et al. (1976) fas-
sen solche Vorgänge zusammen (Abb. 136):
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