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Tab. 80: Abfallaufkommen in Deutschland.
Art des Abfalls
2005
2006
2008
10 6 t/a
10 6 t/a
10 6 t/a
Siedlungsabfälle
46,6
46,4
48,4
Bergematerial aus dem Bergbau
53,1
52,3
39,3
Abfälle aus dem produzierenden Gewerbe
46,5
56,1
56,4
Abfälle aus Bau und Abbruch
185,8
196,4
200,5
Gefährliche Abfälle (Sonderabfälle)
18,5
22,3
k.A. 1)
Gesamt
331,9
372,9
382,8
Bem: 1) keine Angabe
Quellen: 2005: Statistisches Bundesamt,
2006, 2008: Umweltbundesamt 17
den Sickerwasserabfluss bei locker gelagerter De-
ponieoberfläche mit 30 % bis 60 % des Jahresnie-
derschlags, bei verdichteter mit 10 % bis 25 %
an. Bei einer Jahresniederschlagsrate z.B. von
800 mm/a errechnen sich folgende mittlere tägli-
che Abflussraten: lockere Oberfläche 6,6 m 3 /
(d · ha) bis 11,0 m 3 /(d · ha), dichtere Oberfläche
4,4 m 3 /(d · ha) bis 5,5 m 3 /(d · ha).
Die Vorgänge der Grundwasserbelastung wur-
den in Deutschland erstmals in den Jahren 1967
bis 1973 im Frankfurter Stadtwald im Bereich ei-
ner in den Jahren 1925 bis 1968 aufgeschütteten
Deponie (18,3 · 10 6 m 3 Abfallstoffe) untersucht
(G OLWER et al., 1976) (Abb. 132). Gleiche Ergeb-
nisse wurden auch andernorts gewonnen (z.B.
E XLER , 1972; B RILL & K ERNDORFF , 1986).
Im Schüttkörper tritt eine Sauerstoffzehrung
ein, besonders dann, wenn der Deponiekörper in
das Grundwasser eintaucht (Abb. 132), wodurch
biologische und chemische Abbauprozesse retar-
diert werden (Reduktionszone). Mit wieder zu-
nehmendem Sauerstoff-Gehalt in der Über-
gangszone und natürlichen O 2 -Gehalten in der
Oxidationszone ändern sich die Grundwasserbe-
lastungen, wie sie auf Grund der Änderungen des
Redoxpotenzials (Abschn. 3.9.4.5) zu erwarten
sind. Beispiele vermitteln die Analysen in der Tab.
81. Der Lösungsinhalt nimmt im Abstrom des
Grundwassers an einer Altablagerung mit Haus-
müll oder hausmüllähnlichen Abfällen zu, vor al-
lem die Gehalte an Cl - , HCO 3 - , SO 4 2- . Die Nitrat-
Gehalte sind infolge mikrobieller Reduktion des
NO 3 - -Anions zu NH 4 +
zufolge erhöhen sich die NH 4 + -Konzentrationen.
Der Gehalt an freiem Sauerstoff ist nahe Null
(n.n. = nicht nachgewiesen). CSB-(chemischer
Sauerstoff-) (Abschn. 3.9.7.1.6.7) und BSB 5 -Wer-
te (biochemischer Sauerstoffbedarf in 5 Tagen)
(Abschn. 3.9.7.1.6.9) sind infolge organogener
Belastungen immer erhöht. Ferner nehmen die
Bakterien-Koloniezahlen zu. Die Schwermetall-
Gehalte sind unterschiedlich und hängen von der
Zusammensetzung des Deponiekörpers, beson-
ders bei Industrieabfällen, ab.
Zur Vertiefung dieser Ergebnisse wurde ein
fünfjähriges DFG-Forschungsprogramm in
Braunschweig initiiert (DFG, 1986). Dabei wur-
den zur Untersuchung langzeitiger Einflüsse von
seinerzeitigen Deponien auf Gewässer 10 Großly-
simeter (Durchmesser 5 m, Höhe bis 6 m) mit
unterschiedlichen Abfällen beschickt, beregnet
und 5 Jahre und länger beprobt. Belastungen des
Sickerwassers durch Abfallkörper konnten in den
ersten 5 Beobachtungsjahren nicht nachgewiesen
werden, wenn die liegende unbelastete Abfall-
schicht > 2 m mächtig war. Leicht desorbierbare
chemische Verbindungen wurden jedoch nach et-
wa 5 Jahren remobilisiert. Auswaschungen ex-
trem hoher chemischer Belastungen (z.B. 500 kg
Phenolschlamm oder 1 000 kg Galvanikschlamm
auf ca. 1 600 kg Abfall) wurden nach 4 Versuchs-
jahren im Sickerwasser nachgewiesen, wenn die
unbelastete Abfallschicht weniger als 1 m mächtig
war. Durch biochemische Reinigung konnten
leicht abbaubare Stoffe entfernt werden, nicht je-
doch schwer abbaubare organische Belastungen.
gering oder fehlen, dem-
 
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