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Eine Besonderheit stellen die Trinkwasservor-
kommen auf den friesischen Inseln dar. Obwohl
diese von Seewasser umgeben sind, kann eine be-
grenzte Trinkwasserversorgung garantiert wer-
den. Dies liegt an der Ausbildung einer Süßwas-
serlinse in den sandigen Grundwasserleitern die-
ser Inseln.
Diese Überschichtung von Süßwasser über
dem Meerwasser ist auf die unterschiedlichen
Dichten des Süß- und des Meerwassers zurück-
zuführen. Dies wird durch die
G
HYBEN
-H
ERZ
-
BERG
-Gleichung
beschrieben (B
ADON
G
HYBEN
,
1889; H
ERZBERG
, 1901; T
ODD
, 2005) (B
ADON
G
HY
-
BEN
, niederländischer Militäringenieur; G
ERHARD
H
ERZBERG
, deutsch-kanadischer Chemiker und
Physiker; 1904-1999). Ist die Höhe zwischen
Meeresspiegel und Unterkante Süßwasserlinse
h
MSu
, die Höhe zwischen Meeresspiegel und
Oberkante Süßwasserlinse
h
MSo
(Abb. 120), die
spezifische Dichte des Meerwassers
h
MSo
=
Höhe zwischen Meeresspiegel und
Oberkante der Süßwasserlinse (m).
Die mittlere Dichte des Meerwassers beträgt
ρ
M
= 1,027 g/cm
3
. Diese Beziehung lässt sich na-
turgemäß auch auf die Süß-Salzwasserbereiche
des Festlands übertragen (H
ÖLTING
, 1985).
Obwohl die o.g. Techniken ihre Anwendung
finden, wird das Problem des Wassermangels
mittels moderner Technik wie z.B. Rohrleitungen
gelöst.
4.3.2 Wassergewinnung aus
Oberflächengewässern und
deren Umgebung
ρ
M
und die
Eine einfache Art der Wassergewinnung ist die
Wasserentnahme aus Oberflächengewässern
(Seen, Flüsse, Talsperren). Mittels dieser Methode
lassen sich große Wassermengen mit relativ ge-
ringem Aufwand gewinnen. Ein Problem stellt
die eventuelle Belastung des Oberflächenwassers
aus kontaminierten Grundwasserleitern und
durch Stoffeinträge durch Einleitungen in das
Gewässer sowie aus der Luft dar. Daher sind che-
mische und bakteriologische Untersuchungen
des Süßwassers
ρ
S
, dann ist:
S
MS
h
h
Gl. 204
MSu
MSo
h
MSu
=
Höhe zwischen Meeresspiegel und Un-
terkante der Süßwasserlinse (m),
Dichte des Süßwassers (kg/m
3
),
ρ
S
=
Dichte des Meerwassers (kg/m
3
),
ρ
M
=
'#
'
'
.!
'#
'#%
#@
#FL
Abb. 120:
Veranschaulichung der G
HYBEN
-H
ERZBERG
-Gleichung.