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Abb. 99: Bohrverfahren; (1)
Trockendrehbohrverfahren mit
Verrohrung; (2) Seilschlagbohrver-
fahren mit Verrohrung, (Fa. Nord-
meyer GmbH & Co. KG, Peine).
wird der Meißel während des Bohrens langsam
gedreht. Durch eine Schlagvorrichtung innerhalb
der Bohranlage wird der Meißel auf- und nieder-
bewegt (Abb. 99-2).
Besonders harte Gesteine (z.B. Basalt, Horn-
steine) werden im Lufthebeverfahren mit druck-
luftbetriebenen Bohrlochhämmern gelöst (Ver-
senkhammer, Im-Loch-Hammer). Die Druckluft
kühlt den Hammer und bläst gleichzeitig das
Bohrgut aus dem Bohrloch heraus. Dieses Ver-
fahren eignet sich nur für (möglichst harte) Fest-
gesteine und ist bis zu einem Bohrlochdurchmes-
ser von 450 mm wirtschaftlich anwendbar. Bei
Verwendung eines Doppelwandgestänges sind
auch größere Bohrdurchmesser möglich, da die
Strömungsgeschwindigkeit durch die Förderung
in dessen Ringraum trotz normaler Kompressor-
leistung entsprechend hoch bleibt.
Für die geologische Bearbeitung einer Boh-
rung ist eine regelmäßige, sorgfältige Entnahme
von Bohrproben wichtig (DIN EN ISO 22475-1);
die Entnahme soll bei jedem erbohrten Meter
und bei Schichtwechsel erfolgen. Bei der geologi-
schen Bearbeitung der Bohrproben ist zu beden-
ken, dass zwar die Bohrproben meist tiefentreu
sind, jedoch beim Ziehen der Proben durch den
wassererfüllten Teil des Bohrloches Entmi-
schungsvorgänge erfolgt sein können, die zu ei-
ner Verarmung an feinkörnigem Material führen.
Wichtiges Hilfsmittel zur Gesteinsbeurteilung
können auch Bohrfortschrittsdiagramme sein, in
denen der durch die Gesteinshärte bestimmte
Bohrfortschritt in Abhängigkeit von der Zeit dar-
gestellt wird. Die gewonnenen Bohrproben wer-
den in Kisten, durchsichtigen Beuteln, Kunst-
stoffbechern und PVC-Linern oder in Gläsern
aufbewahrt, die zur Identifikation der Proben
entsprechend beschriftet sein müssen.
Die abschließende Beschreibung der Bohrer-
gebnisse, die Aufstellung von Schichtenverzeich-
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