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und Gesamtmenge des kapillaren Aufstiegs in
mm) fest. Sie stellten Regressionsgleichungen auf,
mit denen die Grundwasserneubildung je nach
Bodennutzung (Acker-, Grünland, Nadel-, Laub-
wald) über die genannten Werte von h ·
entnahmen im Einzugsgebiet oder Versickerung
aus dem Gewässer geringer sein als die Grund-
wasserneubildung.
N , h ·
ETp und
das pflanzenverfügbare Bodenwasser W pfl mit ei-
ner Genauigkeit von ca. 30 bis 40 mm/a berechnet
werden kann. Bei Standorten mit hohem Flurab-
stand reduziert sich W pfl (mm) auf die nutzbare
Feldkapazität im effektiven Wurzelraum nFK We
(mm), während bei Böden mit Grundwasserbe-
einflussung der kapillare Grundwasseraufstieg
(mm) zum pflanzenverfügbaren Bodenwasser
addiert werden muss (BODENKUNDLICHE
KARTIERANLEITUNG, 2005).
Diese recht aufwändige Methode erlaubt eine
zeitlich sehr detaillierte Erfassung der Grundwas-
serneubildung über Bodenwasserversickerungen
und ist über Flächen geeigneter als Lysimeterwer-
te. Es ist jedoch zu bedenken, dass nach dieser
Methode nicht die Grundwasserneubildung er-
fasst wird, da der Oberflächenabfluss nicht be-
rücksichtigt wird. Außerdem sind die Regres-
sionsgleichungen nur in den Klimabereichen
anwendbar, in denen sie ermittelt wurden.
4.1.3.5 Bestimmung der
Grundwasser-Neubildungsrate aus
der Wasserhaushaltsgleichung
Für die flächendifferenzierte Berechnung der
Grundwasserneubildung kommt nur die Ermitt-
lung aus der Wasserhaushaltsgleichung (hydro-
logische Grundgleichung, Abschn. 3.7) in Be-
tracht. Hierzu wurden in der Vergangenheit ver-
schiedene Berechnungsverfahren publiziert. Zu
nennen sind insbesondere die Methoden nach
B AGROV (1953) und G LUGLA et al. (1976), R ENGER
& W ESSOLEK (1990) und D ÖRHÖFER & J OSOPAIT
(1980).
Bei den Verfahren B AGROV und G LUGLA
(B AGROV , 1953; G LUGLA et al., 1976; B AMBERG et
al., 1980) und R ENGER & W ESSOLEK (R ENGER &
S TREBEL , 1980; S PONAGEL et al., 1983; R ENGER et
al., 1986; R ENGER & W ESSOLEK , 1990) werden ge-
nerell nicht die Grundwasserneubildung be-
rechnet, sondern lediglich die reale Verduns-
tung, die vom Niederschlag subtrahiert den Ge-
samtabfluss ergibt. Bei D ÖRHÖFER & J OSOPAIT
(1980) schließt sich die Aufteilung des Gesamt-
abflusses in den Direktabfluss und den grund-
wasserbürtigen Abfluss an. Letzterer ist nach
den Gl. 154 und Gl. 155 bei fehlender Entnahme
der Grundwasserneubildung gleichzusetzen
(S CHROEDER & W YRWICH , 1990). Bei verschie-
denen weiteren Autoren (B OGENA et al., 2003;
H ERGESELL & B ERTHOLD , 2005; N EUMANN , 2009)
erfolgt die Aufteilung des Gesamtabflusses über
einen Baseflow-Index (BFI), der anhand der Pe-
geldaten von Gewässern abgeleitet wird. Hier ist
allerdings Vorsicht geboten, da wasserwirt-
schaftliche Einflüsse auf das Abflussgeschehen
berücksichtigt werden müssen (z.B. Zu- undAb-
flüsse von Wasser über die Einzugsgebietsgren-
ze, Talsperren und andere den Abfluss regulie-
rende Einflüsse). Die Jahreswerte der langjährig
mittleren Grundwasserneubildung bzw. der
grundwasserbürtige Abfluss werden nach fol-
genden Gleichungen berechnet:
4.1.3.4 Bestimmung der
Grundwasser-Neubildungsrate aus
dem Abfluss in Vorflutern
Die Trennung des Gesamtabflusses eines Gewäs-
sers aus einem definierten Einzugsgebiet in den
oberirdischen Abfluss und den unterirdischen Ab-
fluss wurde im Abschn. 3.7.4.3.1.1 eingehend er-
läutert. Im Regelfall entspricht der unterirdische
Abfluss der Grundwasserneubildung. Hierzu ge-
hören auch die Ermittlungen durch Quellen-
schüttungsmessungen (Abschn. 3.5.3.1) und
durch „Naturlysimeter“. Bei letzteren handelt es
sich um hydrogeologisch isolierte Einheiten, d.h.
mehr oder weniger durchlässige Gesteinskörper,
die von (nahezu) undurchlässigen Gesteinen be-
grenzt sind und deren unterirdischer Abfluss
messbar ist (G RONEMEIER , 1976; M EßER , 1997).
Bei der Auswertung von Abflussdaten ist zu
beachten, dass der Abfluss durch wasserbauliche
Maßnahmen (z.B. Talsperren) beeinflusst, z.B.
vergleichmäßigt, sein kann. Außerdem kann der
grundwasserbürtige Abfluss durch Grundwasser-
hhhhhh
=- - =-
Gl. 154
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