Geoscience Reference
In-Depth Information
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Bei einem Tagesbedarf
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ist der Se-
lassen sich bei den geologischen Fachdienststel-
len einsehen. Dabei wird festzustellen sein, ob im
Untergrund Poren- oder Kluft-(Trennflächen-)
Grundwasserleiter ausgebildet sind. In Poren-
grundwasserleitern ist zu klären, wo und in wel-
cher Tiefe gut durchlässige und ergiebige Schich-
ten entwickelt sind (Abschn. 3.2.1); dabei ist we-
gen möglicher hygienischer Beeinträchtigungen
die Tiefe (Grundwasserflurabstand) der Grund-
wasseroberfläche und die Überdeckung durch
schlecht durchlässige Schichten zu berücksichti-
gen. In Gebieten mit Festgesteinen, in denen sich
das Grundwasser auf Trennflächen bewegt
(Abschn. 3.2.2), sind die Gesteinseigenschaften
(kompetente und inkompetente Eigenschaften)
sowie die Ausbildung und Richtung tektonischer
Störungszonen zu ermitteln. Gegebenenfalls ist
zu überlegen, wie groß das Einzugsgebiet ist, das
einer Gewinnungsanlage zugeordnet werden
kann, da von dessen Größe die Dauer-(Betriebs-)
Leistung eines Brunnens oder Schüttung der
Quellenfassung abhängen.
Die geologische Analyse kann, sofern erfor-
derlich, durch geophysikalische Untersuchungen
(Abschn. 4.1.4.1; K NÖDEL et al., 2005) und Aus-
wertungen von Luft- und Satellitenbildern er-
gänzt werden.
Die geologische Auswertung von Luft- und
Satellitenbildern (K RONBERG , 1984; S TETS , 1986)
eignet sich besonders zur Untersuchung von
Kluftgesteinen (C OLDEWEY & K RAHN , 1991).
Durch Strukturanalysen mit Linearen wird der
tektonische Beanspruchungsplan und somit die
Verteilung wasserwegsamer Klüfte untersucht.
Luftbilder sind in analoger Form in den entspre-
chenden Archiven der Landesvermessungsämter
zu erhalten oder können als digitale Orthophotos
über die Geobasisdatendienste vieler Kommunen
bzw. der Landesvermessung direkt in eine digita-
le Auswertung eingebunden werden (WebGIS-
und WMS-Services). Da meist aus mehreren Jah-
ren Aufnahmen vorliegen, sind so auch zeitliche
Veränderungen von Oberflächennutzungen (z.B.
Deponien, Bauwerke) detektierbar (B UCHER ,
2007; A LBERTZ , 2009). Sollen große Areale Ziel hy-
drogeologischer Untersuchungen sein, empfiehlt
sich die (multispektrale) Auswertung geome-
trisch hochauflösender Satellitendaten, wie z.B.
jene des QUICKBIRD- oder IKONOS-Sensors
(K UX et al., 2007) oder bereits verfügbare hyper-
sprektraler Scanner (HyMAP- oder ENMAP-Da-
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Weitere Hinweise enthält die DIN 2000 „Zentrale
Trinkwasserversorgung“, in der auch die Anfor-
derungen an Hygiene und Ausbau von Grund-
wasser-Gewinnungsanlagen aufgeführt sind.
Normen, Regelwerke, wasserrechtliche Vorschrif-
ten, Veröffentlichungsreihen, Firmenpublikatio-
nen, Behörden- und Firmenanschriften, jeweils
für Deutschland, Schweiz, Österreich und die EU,
hat H ÜTTER (1994) zusammengestellt.
Zur überschlägigen Ermittlung eines kommu-
nalen Bedarfs wird vielfach davon ausgegangen,
für den mittleren Verbrauch etwa 121 l/d je Ein-
wohner (in 2009) anzusetzen und die Einwoh-
nerzahl mit diesem Wert zu multiplizieren.
Nach Festlegung des Wasserbedarfs wird fest-
zustellen sein, welche der vorhandenen Gewin-
nungs- und technischen Wasserverteilungsanla-
gen weiterhin verwendungsfähig sind. Von der
Klärung dieser Frage hängt es ab, ob eine Neuer-
schließung nach Möglichkeit in einer vorgegebe-
nen Fläche erfolgen soll, oder ob ein hydrogeolo-
gisch optimaler Bereich z.B. für eine Brunnen-
bohrung gewählt werden kann. Dabei sind auch
wirtschaftliche Gesichtspunkte, wie Kosten für
Rohrleitungen und Vorratsbehälter einschließ-
lich der zusätzlich notwendigen Ausrüstungen zu
berücksichtigen.
Aus den Feststellungen des Wasserbedarfs und
der weiteren Verwendung bestehender Anlagen
ergibt sich das Erschließungsziel und mit dessen
Kenntnis die eigentliche hydrogeologische Aufga-
be. Die Untersuchung beginnt mit einer geologi-
schen Analyse des betrachteten Gebietes. Dabei
werden alle bereits vorhandenen Beobachtungen
und Erkenntnisse ausgewertet, die durch zusätz-
liche Geländebegehungen ergänzt werden. Zur
geologischen Analyse dienen in erster Linie die
geologischen Kartenwerke und - sofern vorhan-
den - bereits niedergebrachte Bohrungen, diese
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