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Angewandte Hydrogeologie
Die Erforschung der Vorräte, der Dynamik und
der Beschaffenheit des Grundwassers ist eine Auf-
gabe der Hydrogeologie. Eine zweite und nicht
minder wesentliche Aufgabe ist die Anwendung
hydrogeologischer Erkenntnisse in der Praxis.
Neben der Beherrschung der wissenschaftlichen
Grundkenntnisse gehören wesentliche Grundla-
gen optimaler praxisbezogener Tätigkeit zu den
Erfahrungen eines Hydrogeologen. Möglichst
weitreichende, vielfältige und fundierte Kennt-
nisse und Erfahrungen sind die besten Vorausset-
zungen für eine erfolgreiche Beratung potenziel-
ler Auftraggeber. Eine ausführliche Darstellung
der verschiedenen Methoden in der Angewand-
ten Hydrogeologie geben B ENDER (1984) und
H EATH & TRAINER (1981).
Die Geologie- und Ingenieurbüros mit Hy-
drogeologen , welche die Untergrundverhält-
nisse analysieren und Möglichkeiten opti-
maler Grundwassererschließungen aufzeigen,
und mit Ingenieuren , welche die technische
Ausführung der notwendigen Bohrarbeiten
planen, die Wasseraufbereitungsanlagen ent-
werfen und einen Planungsentwurf für die
technische Ausführung der Anlagen aufstellen
sowie die Antragsunterlagen für die rechtli-
chen (baurechtlich, wasserechtlich) Genehmi-
gungen erstellen;
Die Wasserwirtschaftsverwaltung als Geneh-
migungs- und Überwachungsbehörde , wel-
che für die Überwachung des ordnungsgemä-
ßen technischen Zustandes der Wassergewin-
nungs- und Aufbereitungsanlagen zuständig
ist und als Ordnungsbehörde Schutzgebietsar-
rondierungen und entsprechend Handlungs-
be schrän kungen festsetzt;
4.1 Grundwasser-
gewinnung
Die Gesundheitsaufsicht (Gesundheitsamt) ,
welche den ordnungsgemäßen hygienischen
Zustand der Wassergewinnungs-, -aufberei-
tungs- und -verteilanlagen (Verteilernetz) so-
wie die chemisch-hygienische Beschaffenheit
des Trinkwassers zu überwachen hat.
Die Erschließung und Nutzung von Grundwas-
ser als Trinkwasser erfordert im Bereich der
Grundwassergüte und der Grundwasserbewirt-
schaftung grundlegende Kenntnisse verschie-
dener Fachgebiete, die wesentliche Voraussetzun-
gen für Einrichtung und Betrieb von Wasserwer-
ken sind. Umfassende Basiskenntnisse werden in
dem DVGW-Lehrbuch zur Wasserversorgung
(DVGW, 1996a) und dem Regelwerk zur Grund-
wassererkundung (DVGW, 1996b) zusammenge-
stellt. Bei Grundwassererschließungen arbeiten
u.a. zusammen:
All diese Institutionen arbeiten bereits in der ers-
ten Planungsphase gemeinsam mit weiteren zu-
ständigen Behörden (z.B. Naturschutzbehörde)
an der Konzeption, der Beurteilung der Auswir-
kung und dem Schutz der vorgesehenen Wasser-
gewinnungs- und Aufbereitungsanlage eng zu-
sammen. Diese Zusammenarbeit wird mit fort-
laufender Planung bis zur Bauausführung und
Fertigstellung der Anlagen bedarfsweise fortge-
setzt und intensiviert.
Wenn auch jede Institution für ihre Aufgaben
verantwortlich ist, so sind für den Hydrogeologen
Grundkenntnisse auch dieser peripheren Diszip-
linen erforderlich, um realisierbare Vorschläge
Der Wasserwerksbetreiber , mit eigenen Fach-
leuten (je nach Unternehmensgröße meist In-
genieure und Techniker, aber auch z.B. Kauf-
leute), der den Bedarfsnachweis für eine Was-
serversorgung oder deren Erweiterung führt;
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