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selt häufig, da die petrographische Beschaffenheit
der Anteile der Korngemische meist recht hetero-
gen ist. Es bilden sich Mischtypen heraus, die kei-
ne einwandfreie Zuordnung zu einem bestimm-
ten Grundwasserleiter ermöglichen.
T HEWS (1972) gibt basierend auf der Bearbei-
tung von Grundwässern eine Typisierung der
Grundwasserleiter im Taunus und Taunusvor-
land. Eine Übersicht über die geogenen Grund-
wasserbeschaffenheiten in den westlichen Bun-
desländern vermittelt H ÖLTING (1991).
nen (-gruppen), nämlich die Alkalien (Na + +K + ),
die Erdalkalien (Ca 2+ +Mg 2+ ), die Karbonate und
Hydrogenkarbonate (CO 3 2- + HCO 3 - ) sowie die
Anionen Sulfat, Chlorid und Nitrat (SO 4 2- +
Cl - +NO 3 - ). Naturgemäß charakterisiert die Typ-
Nummer die Wasserbeschaffenheit. So bedeutet
Typ-Nr. 55 einen Stoffmengenanteil der Äquiva-
lente (Ca 2+ +Mg 2+ ) von 50-60 % und einen Stoff-
mengenanteil der Äquivalente (CO 3 2- + HCO 3 - )
von 50-60 %. Die auf 100 % Stoffmengenanteil
der Äquivalente fehlenden Anteile ergeben auto-
matisch die Konzentrationen der Alkalien und
Sulfate/Chloride/Nitrate. Für tiefe Grundwässer
und auch viele Mineralwässer sind aber auf der
Anionen-Seite noch weitere Differenzierungen
zwischen Chloriden und Sulfaten wünschens-
wert. Deshalb schlugen F URTAK & L ANGGUTH
(1967) Kennzahlen vor, die die Stoffmengenan-
teile der Äquivalente einerseits der Erdalkalien,
andererseits der Hydrogenkarbonate und Chlori-
de darstellen. Hierbei ergibt sich dann der Sulfat-
Anteil aus der Differenz der Stoffmengenanteile
der Äquivalente von HCO 3 - (bzw. CO 3 2- ) und Cl -
zu 100 %. So bedeutet die Kennzahl 68//42/37:
Stoffmengenanteil der Äquivalente Erdalkalien:
68 %; Stoffmengenanteil der Äquivalente HCO 3 - :
42 %, Stoffmengenanteil der Äquivalente Cl - :
37 %. Der Stoffmengenanteil des SO 4 2- beträgt
dann 100 - (42+37) % = 21 % am Stoffmengen-
anteil der Äquivalente. Weiterhin stellten F URTAK
& L ANGGUTH (1967) ein Vierstoff-Diagramm zur
qualitativen Charakterisierung der Wässer nach
Kennzahlen-Intervallen (Abb. 88) auf Grund ih-
res Typen-Diagrammes (Abb. 87) auf und be-
zeichneten die jeweiligen Feldergruppen (in
Klammern die Stoffmengenanteile der Äquiva-
lente in Prozent in der Folge Erdalkalien//Hydro-
genkarbonat/Chlorid):
3.9.7.5.2 Typisierung nach
geohydrochemischen Eigenschaften
unabhängig vom grundwasserleitenden
Gestein
Die einfachste Art dieser Typisierung geht von
den Gesamt-Massenanteilen des Lösungsinhaltes
aus. G ORRELL (1958) schlug folgende Einteilung
vor:
Wassertyp
Abdampfrückstand
Süßwässer
< 1 000 mg/kg
Brackwässer
1 000 - 10 000 mg/kg
Salzwässer
10 000 - 100 000 mg/kg
Solen
> 100 000 mg/kg
Diese Einteilung ist allerdings recht grob. Vielfach
wird in Deutschland die Grenze Süß-/ Salz-
wasser bei Massenkonzentrationen von
β
(Cl - ) =
250 mg/l (entsprechend
(NaCl) = 412 mg/l) ge-
sehen. Dabei wird unterstellt, dass man bei Kon-
zentrationen von
β
(Cl - ) > 250 mg/l den Salz-Ge-
halt des Wassers schmeckt. Viele Menschen
schmecken jedoch erst Salz-Gehalte bei höheren
Konzentrationen, sodass die Einteilung unge-
sichert ist. Außerdem wird der Begriff „Sole“
in Deutschland anders verstanden. Bergmännisch
werden als Solen Lösungsinhalte
β
Erdalkalische Wässer
(NaCl) > 40 g/l,
in der Balneologie (Bäderkunde) solche mit Mas-
senanteilen von w (NaCl) > 14 g/kg bezeichnet.
Genauer ist die Methode, Viereck-(P IPER -)
Diagramme (Stoffmengenanteile der Äquivalente
in %) in Felder aufzuteilen und diese zu numme-
rieren. Je nachdem, in welches Feld ein Analysen-
punkt fällt, wird das Wasser mit der entsprechen-
den Typen-Nummer versehen (Abb. 87). Berück-
sichtigt werden bei dieser Typisierung nur die in
der Regel in einem Grundwasser enthaltenen Io-
β
überwiegend hydrogenkarbonatisch
(> 80// > 60/ < 10)
hydrogenkarbonatisch-sulfatisch
(> 80// 40 - 60/ < 10)
überwiegend sulfatisch (> 80// < 40/ < 10)
Erdalkalische Wässer mit höherem Alkaligehalt
überwiegend hydrogenkarbonatisch (50 - 80//
> 50/ < 20)
überwiegend sulfatisch (50 - 80// < 50/ < 20)
überwiegend chloridisch (50 - 80// < 50/ > 50)
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