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3
(entsprechend einer Konzentration an festen
gelösten Bestandteilen von 950 mg/l bis 1 090
mg/l, z.B. bestimmt als Abdampfrückstand);
Äquivalentverhältnis: (mmol/l) der Ionen:
(HCO
3
-
+ CO
3
2-
) > Cl
-
oder SO
4
2-
geren Löslichkeit eher als das Magnesiumsulfat
ausfällt. Natrium-Verbindungen sind am leich-
testen löslich, sodass sich bei den Kationen annä-
hernd die Abfolge ergibt:
Ca
2+
< Ca
2+
+ Mg
2+
< Na
+
•
Äquivalentkonzentration:
1
z
X
c
(
) = 40 mmol/l bis 60 mmol/l
Kalium ist generell in den Wässern wenig enthal-
ten, da es meistens adsorptiv im Grundwasserlei-
ter gebunden wird.
Löslichkeitsänderungen treten auch bei der
Mischung verschieden beschaffener Grundwässer
ein, sei es an der Grenzfläche verschiedener
Grundwasserleiter (z.B. karbonatisch-sulfatische
Gesteine, etwa im Zechstein, Muschelkalk), sei es
bei künstlicher (Wassergewinnungsanlagen) oder
natürlicher hydraulischer Verbindung von
Grundwasserleitern oder auch bei wechselnden
Grundwasserständen. Dabei gibt es einige cha-
rakteristische Lösungs- oder Ausfällungsvorgän-
ge, die meist auf Änderungen der Löslichkeits-
gleichgewichte zurückzuführen sind, d.h. die Zu-
fuhr gleichartiger oder anderer Ionen führt zur
Überschreitung der Löslichkeitsprodukte und
damit zur
Ausfällung
. Ein Beispiel ist die Mi-
schung von CaCl
2
-haltigen Wässern mit solchen,
die schwerer lösliche Ca(HCO
3
)
2
- oder CaSO
4
-
Salze enthalten. Infolge des dabei entstehenden
Ca-Ungleichgewichts fällt CaCO
3
oder CaSO
4
aus. Kommen bariumhaltige Wässer mit sulfat-
haltigen zusammen, fällt das schwer lösliche
BaSO
4
aus (z.B. in Grubenwässern). Löslichkeits-
änderungen sind auch die Ursache von Dolomiti-
sierungsvorgängen in Grundwässern (L
INCK
,
1938): Beim Zusammenfluss leichter löslicher
magnesiumhaltiger Salinarwässer (insbesondere
MgCl
2
) mit karbonatischen Calcium-Wässern
scheidet das Magnesium als schwer lösliches
MgCO
3
(bzw. CaMg(CO
3
)
2
) aus, während sich
CaCl
2
anreichert. Ferner kann es zur Änderung
des Kalk-Kohlensäure-Gleichgewichts (Abschn.
3.9.3.5) kommen. Solange das Mischwasser einen
Gehalt an freier Kohlensäure hat, der im Bereich
der freien zugehörigen Kohlensäure bleibt, wer-
den sich keine Änderungen des Lösungsinhalts
ergeben. Übersteigt der CO
2
-Gehalt jedoch die
Gleichgewichtsgrenze „freie zugehörige - freie
überschüssige (aggressive) Kohlensäure“, wirkt
das Wasser kalklösend (A
XT
, 1965). Häufig ist die-
ser Mischungsvorgang die Ursache für Spalten-
und Höhlenbildungen unter der Grundwasser-
(entsprechend etwa 1 600 mg/l bis 4 000 mg/l
Abdampfrückstand);
Äquivalentverhältnis: möglicherweise ähn-
lich wie bei
1
z
X
c
(
) < 40 mmol/l
•
Äquivalentkonzentration:
1
z
X
c
(
) > 60 mmol/l
(etwa > 4 000 mg/l Abdampfrückstand);
Äquivalentverhältnis: SO
4
2-
oder
Cl
-
>(HCO
3
-
+ CO
3
2-
)
•
Äquivalentkonzentration:
1
z
X
c
(
) > 180 mmol/l
(etwa > 11 000 mg/l Abdampfrückstand);
Äquivalentverhältnis: Cl
-
> SO
4
2-
> (HCO
3
-
+ CO
3
2-
)
Hinsichtlich der Anionen ergibt sich bei langen
Fließwegen und ausreichender Reaktionszeit zur
Einstellung chemischer und physikalischer
Gleichgewichtszustände folgende Abfolge:
HCO
3
-
(+ CO
3
2-
)
HCO
3
-
+ SO
4
2-
SO
4
2-
→
→
→
SO
4
2-
+ Cl
-
Cl
-
+ SO
4
2-
Cl
-
→
→
Fehlt es im tieferen Untergrund infolge der petro-
graphischer Beschaffenheit an einem ausreichen-
den Cl
-
-Gehalt, hört die Abfolge vorher auf
(H
ÖLTING
, 1970). So werden z.B. im tieferen
Untergrund des tertiärzeitlichen Eger-Beckens
(Tschechien) nur Na
2
-SO
4
-haltige höher minera-
lisierte Grundwässer angetroffen.
Bei den Kationen, die wesentlich mehr physi-
kalisch-chemischen Prozessen unterliegen, ist im
Allgemeinen eine relative Zunahme von Magne-
sium (Mg
2+
) gegenüber Calcium (Ca
2+
) zu beob-
achten, da das Calciumsulfat wegen seiner gerin-