Geoscience Reference
In-Depth Information
3
setzte Niederschlag kann vorübergehend an
Pflanzenoberflächen gespeichert werden, dies
wird als Interzeption bezeichnet. Das Wasservo-
lumen des durch Interzeption gespeicherten Nie-
derschlags, ausgedrückt als Wasserhöhe in einer
Betrachtungszeitspanne, ist die Interzeptionsra-
te .
dem Produkt der dazugehörigen Fläche und der
Zeit dar.
3.7.2.3 Darstellung
Je nach Untersuchungsziel werden die Nieder-
schlagsraten als Tagessummen, Dekadensum-
men, Monatssummen, Jahressummen oder Sum-
menlinien dargestellt und ausgewertet (Abb. 37).
Für längere Zeiträume werden langjährige Mittel
gebildet (in Deutschland für die Jahre 1891 bis
1930, 1931 bis 1960 oder 1891 bis 1960; K ELLER ,
1978/79). Die an einem Ort gemessene Nieder-
schlagsrate gilt exakt nur für diesen Punkt. Für
lokale Untersuchungen genügt es häufig, die Er-
gebnisse der nächstgelegenen Station auszuwer-
ten. Für großräumige Untersuchungen, z.B. bei
regionalen Betrachtungen des Grundwasserhaus-
halts, müssen dagegen die Gebietsniederschläge
erfasst werden und die Messergebnisse mehrerer
Stationen über die Fläche interpoliert werden.
Die Ermittlung der Gebietsniederschlagsrate er-
folgt durch THIESSEN-Polygone. Durch Errich-
ten von Mittelsenkrechten auf den Verbindungs-
linien der Messstationen M x werden die Teilflä-
chen des betrachteten Gebiets A x verhältnisgleich
den Messstationen mit den jeweiligen Nieder-
schlagsraten h ·
Nx
3.7.2.2 Messung
Die Messung der auf eine Fläche fallenden Nie-
derschläge erfolgt durch Auffanggefäße ( Nieder-
schlagsmessgerät nach H ELLMANN , 1885, 1892,
1897) (G ÜNTHER H ELLMANN , deutscher Metero-
loge, 1854-1939), die in Wetterstationen (in
Deutschland etwa 4 000) in einer Höhe von 1 m
über der Erdoberfläche, unbeeinflusst von Hin-
dernissen (Bäumen, Häusern usw.) aufgestellt
werden. Ihre Auffangfläche ist 200 cm 2 groß.
Schnee wird in den gleichen Gefäßen aufgefan-
gen, mit Calciumchlorid (CaCl 2 ) zum Schmelzen
gebracht und das geschmolzene Wasservolumen
gemessen. Für die kontinuierliche Registrierung
der Niederschläge werden selbstschreibende Re-
genmesser ( Niederschlagsschreiber ) eingesetzt,
wodurch eine zeitliche und mengenmäßige Be-
stimmung der Niederschlagsintensität (Nieder-
schlagsrate, z.B. mm/h) möglich ist. Zur Messung
der Niederschläge über längere Zeiträume wer-
den Niederschlagssammler (Totalisatoren) ver-
wendet, wenn häufige Messungen nicht ausge-
führt werden können (z.B. in unzugänglichem
Gelände).
Alle Niederschlagsmessungen werden auf ihre
Plausibilität überprüft, da zunehmend messtech-
nische Probleme aufgrund lokaler Besonderhei-
ten erkannt werden.
Als Niederschlagsrate h ·
zugeordnet, sodass sich der Ge-
bietsmittelwert h ·
NGm für die Abb. 38 nach folgen-
der Gleichung errechnet:
Ah Ah Ah
AAA
...
1
N1
2
N2
3
N3
Gl. 49
h
NGm
...
1
2
3
h ·
NGm = Gebietsmittelwert der Niederschlagsra-
ten (mm/a),
A 1,2… = Teilfläche 1, 2… des betrachteten Ge-
bietes (m 2 ),
N wird der Nieder-
schlag an einem bestimmten Ort bezeichnet, aus-
gedrückt als Wasserhöhe über einer horizontalen
Fläche in einer Betrachtungszeitspanne. Die
Niederschlagsrate wird in (mm/a) angegeben
(1 mm/a = 1 l/(m 2 ·a)). Eine Gebietsnieder-
schlagsrate ist die Niederschlagsrate gemittelt
über ein bestimmtes Gebiet. Dagegen versteht
man unter dem Niederschlagsgebiet ein Gebiet,
das von einem Niederschlagsereignis betroffen
ist. Die Niederschlagsspende stellt den Quotien-
ten aus dem Volumen des Niederschlages und
h ·
= Niederschlagsrate in der Teilfläche 1, 2,
3 usw. (mm/a).
Ni
In Gebieten mit starkem Oberflächenrelief (z. B.
Gebirgen) ist dieses Verfahren allerdings meist
ungenau. Zweckmäßigerweise werden in solchen
Fällen Isohyetenkarten angefertigt, Karten mit
Linien gleicher Niederschlagsraten. Entspre-
chend der Morphologie kommt es zu einer unter-
schiedlichen Niederschlagsverteilung. So lässt
sich z.B. der Harz aus der Isohyetenkarte
 
Search WWH ::




Custom Search