Geoscience Reference
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Völlig falsch wäre es, Grundwassergleichen-
karten unterschiedlichen Maßstabs photome-
chanisch anzugleichen und daraus dann die Dif-
ferenzenkarten zu konstruieren.
mit den in diesen Schichten durch Brunnen er-
mittelten Ergiebigkeiten zu der Höffigkeitskarte
kombiniert. Unter Höffigkeit wird in Anlehnung
an den entsprechenden bergmännischen Aus-
druck das auf Grund von Erfahrungen mit einer
Fassungsanlage (Brunnen) voraussichtlich auf
Dauer nutzbare (Grund-)Wasservolumen je Zeit-
einheit verstanden. Damit wird jedoch nicht aus-
gesagt, dass dieses erhoffte Wasservolumen an ei-
nem bestimmten Punkt auch tatsächlich wirt-
schaftlich gewinnbar ist. Der Erschließungserfolg
hängt insbesondere auch davon ab, welches Ein-
zugsgebiet sich eine Gewinnungsanlage tributär
machen kann.
Das bekannteste Beispiel der Höffigkeitskarte
ist die „Hydrogeologische Übersichtskarte der
Bundesrepublik Deutschland 1:500 000“ mit 14
Blättern (und Erläuterungen), herausgegeben
vom Bundesministerium für Wirtschaft, Bonn, in
den Jahren 1952-1957. Auch in wasserwirtschaft-
lichen Rahmenplänen sind solche Karten enthal-
ten.
Diese Höffigkeitskarte der alten Bundesländer
gibt zwar häufig eine gute Übersicht, hat aber ih-
re Bedeutung verloren, da heute hydrogeologisch
besser quantifizierte Angaben zu machen und in
Karten darzustellen sind.
3.6.4 Grundwasser-
Flurabstandskarte
Als Grundwasser-Flurabstand wird der lotrech-
te Höhenunterschied zwischen einem Punkt der
Erdoberfläche und der Grundwasseroberfläche
des oberen Grundwasserstockwerkes bezeichnet.
Der Grundwasser-Flurabstand lässt sich im Ge-
lände in der Nähe von Gewässern abschätzen;
ansonsten wird er durch Sondierbohrungen oder
durch Messungen an Grundwassermessstellen
ermittelt. Über hydrologische Dreiecke können
die Gleichen der Flurabstände konstruiert wer-
den (Abb. 34). Man erhält so die Karte der
Grundwasser-Flurabstandsgleichen . Die Dar-
stellung solcher Flurabstände ist ein gutes Hilfs-
mittel zur Beurteilung von Bauwerksschäden
und Ernteertragseinbußen als Folge der Grund-
wassergewinnung und dem damit verbundenen
Absinken des Grundwasserspiegels. Für Archi-
tekten und Planer ist die Information über den
Grundwasser-Flurabstand für ihre Planung von
größter Bedeutung, z.B. beim Schutz unterirdi-
scher Bauwerke gegen Vernässung. Auch hier ist
es wichtig, nur zeitgleich gewonnene Messwerte
(oder Mittelwerte über bestimmte Zeiten) aus-
zuwerten.
3.6.6 Konsequenzkarte
Zahlreiche geologische und hydrogeologische
Karten weisen eine hohe Informationsdichte
auf. Diese Karten sind zwar für den Fachmann
verständlich, für den Laien ist die Interpretation
häufig schwierig bis unmöglich. Daher ist es
notwendig, für den letzt genannten Benutzer-
kreis aus den Fakten eine sogenannte Konse-
quenzkarte zu erstellen, die speziell auf den Nut-
zerkreis (Politik, Wirtschaft, etc.) zugeschnitten
ist. Ein typisches Beispiel ist die Darstellung
von ausgewiesenen Trinkwasserschutzgebieten
(S CHMASSMANN , 1969) sowie Karten, in denen
konkurierende Ansprüche z.B. zwischen Was-
ser- und Abfallwirtschaft dargestellt werden
(Z AYC , 1969).
3.6.5 Grundwasser-
Höffigkeitskarte
Eine Übersichtsinformation über das in einem
Gebiet voraussichtlich zu erschließende Grund-
wasservolumen bietet die Grundwasser-Höffig-
keitskarte . Bei dieser Karte geht man von der
Überlegung aus, dass die Brunnenleistungen ei-
nes geologisch definierten Gebietes von den
Durchlässigkeitsverhältnissen im Untergrund ab-
hängen, und diese von den jeweils vorhandenen
Gesteinen und diese wiederum - sofern es sich
um Kluftgesteine handelt - von der Klüftung. Ge-
steinsbeschaffenheit und -verbreitung werden
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