Digital Signal Processing Reference
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-sogenannte Plugins“ - in Form eigenstandiger Java-Codestucke zu
erstellen und on-the-fly“ im laufenden System zu ubersetzen und auch
sofort auszufuhren, ohne ImageJ neu starten zu mussen. Dieser schnelle
Ablauf macht ImageJ zu einer idealen Basis, um neue Bildverarbeitungs-
algorithmen zu entwickeln und mit ihnen zu experimentieren. Da Java an
vielen Ausbildungseinrichtungen immer haufiger als erste Programmier-
sprache unterrichtet wird, ist das Erlernen einer zusatzlichen Program-
miersprache oft nicht notwendig und der Einstieg fur viele Studierende
sehr einfach. ImageJ ist zudem frei verfugbar, sodass Studierende und
Lehrende die Software legal und ohne Lizenzkosten auf allen ihren Com-
putern verwenden konnen. ImageJ ist daher eine ideale Basis fur die
Ausbildung in der digitalen Bildverarbeitung, es wird aber auch in vie-
len Labors, speziell in der Biologie und Medizin, fur die tagliche Arbeit
eingesetzt.
Entwickelt wurde (und wird) ImageJ von Wayne Rasband [66] am
U.S. National Institutes of Health (NIH) als Nachfolgeprojekt der alteren
Software NIH-Image , die allerdings nur auf MacIntosh verfugbar war. Die
aktuelle Version von ImageJ, Updates, Dokumentation, Testbilder und
eine standig wachsende Sammlung beigestellter Plugins finden sich auf
der ImageJ-Homepage. 6 Praktisch ist auch, dass der gesamte Quellcode
von ImageJ online zur Verfugung steht. Die Installation von ImageJ ist
einfach, Details dazu finden sich in der Online-Installationsanleitung, im
IJ-Tutorial [3] und auch in Anhang C.
ImageJ ist allerdings nicht perfekt und weist softwaretechnisch sogar
erhebliche Mangel auf, wohl aufgrund seiner Entstehungsgeschichte. Die
Architektur ist unubersichtlich und speziell die Unterscheidung zwischen
den haufig verwendeten ImageProcessor - und ImagePlus -Objekten be-
reitet nicht nur Anfangern erhebliche Schwierigkeiten. Die Implementie-
rung einzelner Komponenten ist zum Teil nicht konsistent und unter-
schiedliche Funktionalitaten sind oft nicht sauber voneinander getrennt.
Auch die fehlende Orthogonalitat ist ein Problem, d. h., ein und dieselbe
Funktionalitat kann oft auf mehrfache Weise realisiert werden. Die Zu-
sammenstellung im Anhang ist daher vorrangig nach Funktionen grup-
piert, um die Ubersicht zu erleichtern.
3.2 Eigenschaften von ImageJ
3.2.1 Features
Als reine Java-Anwendung lauft ImageJ auf praktisch jedem Compu-
ter, fur den eine aktuelle Java-Laufzeitumgebung (Java runtime envi-
ronment , jre“) existiert. Bei der Installation von ImageJ wird ein ei-
genes Java-Runtime mitgeliefert, sodass Java selbst nicht separat in-
stalliert sein muss. ImageJ kann, unter den ublichen Einschrankungen,
auch als Java- Applet innerhalb eines Web-Browsers betrieben werden,
meistens wird es jedoch als selbststandige Java-Applikation verwendet.
6 http://rsb.info.nih.gov/ij/. Die fur dieses Buch verwendete Version ist
1.33h.
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