Digital Signal Processing Reference
In-Depth Information
2.3.1 Raster- vs. Vektordaten
2.3 Dateiformate fur Bilder
Im Folgenden beschaftigen wir uns ausschließlich mit Dateiformaten zur
Speicherung von Rastbildern , also Bildern, die durch eine regelmaßige
Matrix (mit diskreten Koordinaten) von Pixelwerten beschrieben wer-
den. Im Unterschied dazu wird bei Vektorgrafiken der Bildinhalt in Form
von geometrischen Objekten mit kontinuierlichen Koordinaten reprasen-
tiert und die Rasterung erfolgt erst bei der Darstellung auf einem kon-
kreten Endgerat (z. B. einem Display oder Drucker).
Fur Vektorbilder sind ubrigens standardisierte Austauschformate
kaum vorhanden bzw. wenig verbreitet, wie beispielsweise das ANSI/ISO-
Standardformat CGM ( Computer Graphics Metafile“), SVG (Scala-
ble Vector Graphics 4 ) und einige proprietare Formate wie DXF ( Dra-
wing Exchange Format“ von AutoDesk), AI ( Adobe Illustrator“), PICT
( QuickDraw Graphics Metafile“ von Apple) oder WMF/ EMF ( Win-
dows Metafile“ bzw. Enhanced Metafile“ von Microsoft). Die meisten
dieser Formate konnen Vektordaten und Rasterbilder zusammen in ei-
ner Datei kombinieren. Auch die Dateiformate PS ( PostScript“) bzw.
EPS ( Encapsulated PostScript“) von Adobe und das daraus abgeleitete
PDF ( Portable Document Format“) bieten diese Moglichkeit, werden
allerdings vorwiegend zur Druckausgabe und Archivierung verwendet. 5
2.3.2 Tagged Image File Format (TIFF)
TIFF ist ein universelles und flexibles Dateiformat, das professionel-
len Anspruchen in vielen Anwendungsbereichen gerecht wird. Es wurde
ursprunglich von Aldus konzipiert, spater von Microsoft und (derzeit)
Adobe weiterentwickelt. Das Format unterstutzt Grauwertbilder, Index-
bilder und Vollfarbenbilder. TIFF-Dateien konnen mehrere Bilder mit
unterschiedlichen Eigenschaften enthalten. TIFF spezifiziert zudem eine
Reihe unterschiedlicher Kompressionsverfahren (u. a. LZW, ZIP, CCITT
und JPEG) und Farbraume, sodass es beispielsweise moglich ist, meh-
rere Varianten eines Bilds in verschiedenen Großen und Darstellungsfor-
men gemeinsam in einer TIFF-Datei abzulegen. TIFF findet eine breite
Verwendung als universelles Austauschformat, zur Archivierung von Do-
kumenten, in wissenschaftlichen Anwendungen, in der Digitalfotografie
oder in der digitalen Film- und Videoproduktion.
Die Starke dieses Bildformats liegt in seiner Architektur (Abb. 2.7),
die es erlaubt, neue Bildmodalitaten und Informationsblocke durch Defi-
nition neuer Tags“ zu definieren. So konnen etwa in ImageJ Bilder mit
Gleitkommawerten ( float ) problemlos als TIFF-Bilder gespeichert und
(allerdings nur mit ImageJ) wieder gelesen werden. In dieser Flexibilitat
4 www.w3.org/TR/SVG/
5 Spezielle Varianten von PS-, EPS- und PDF-Dateien werden allerdings auch
als (editierbare) Austauschformate fur Raster- und Vektordaten verwendet,
z. B. fur Adobe Photoshop (Photoshop-EPS) oder Illustrator (AI).
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