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Abb. 2.16 Die Klimazonen Europas
nach der Klassifikation von Köppen/
Geiger; verändert nach M. Peel.
(B) sind Trockenklimate unterteilt in
Wüstenklimate (W) und Steppenklimate
(S) mit der Unterscheidung heiß (h)
und winterkalt (k). (C) sind warmgemä-
ßigte Regenklimate mit der Unterschei-
dung in sommertrocken (s) und voll-
feucht (f) mit den Temperaturgrenzen
(a) mindestens 1 Monat >22 °C und
4 Monate >10 °C oder (b) alle Monate
<22 °C aber 4 Monate >10 °C. (D) sind
boreale Klimate mit der Unterscheidung
(s) und (f) sowie den Temperaturgren-
zen (a), (b) (s. o.) und zusätzlich (c) 1-3
Monate >10 °C, kältester Monate
>-38 °C und (d) 1-3 Monate >10 °C,
kältester Monate <-38 °C.
(ET) beschreibt Tundrenklimate.
Csa
BWh
Cfa
Cfb
Dsa
Dsb
Dfa
Dfb
Dfd
ET
BWk
Csb
BSh
Dsc
BSk
können sich lokal auftretende Land-See-Windsysteme
ausbilden, die eine erhebliche Stärke erreichen.
Während der Wintermonate tritt der Einfluss des
Azorenhochs in den Hintergrund. Gleichzeitig verstär-
ken die jetzt deutlich ausgeprägten Einstrahlungsunter-
schiede zwischen den Subtropen und den höheren Brei-
ten die Aktivität der Frontalzone, sodass deren Zyklonen
nun auch immer wieder bis in den mediterranen Raum
hinein wirksam werden können. Zudem wirkt das auf-
gewärmte Mittelmeer auf die winterlich kühleren Luft-
schichten labilisierend, wodurch Niederschläge ausge-
löst werden. Als ein Charakteristikum des mediterranen
Raums gilt das Winterregenklima.
Die Iberische Halbinsel stellt mit ihrer Lage zwischen
Atlantik und Mittelmeer und ihrer klimatischen Veror-
tung zwischen den winterfeuchten Subtropen im Süden
und den Ausläufern der Frontalzone im Norden einen
Übergangsraum des Klimas dar. Charakteristisch zeigt
sich dieser Übergang in Portugal, wo mit jedem Kilome-
ter in Richtung Süden eine deutliche Niederschlagsab-
nahme einhergeht. Prinzipiell trifft das auch auf Spa-
nien zu, hier wird die Witterung jedoch durch das
ausgedehnte und, mit Ausnahme des Südwestens, von
Gebirgsketten umschlossene Hochland kontinental
überprägt. So zeigt sich in weiten Teilen Spaniens ein
Winterregenklima mit Niederschlagsmaxima während
der Übergangsjahreszeiten - mit einem Übergang in ein
„echtes“ Winterregenklima, je weiter man nach Süd-
westen vordringt. Die Sommermonate hingegen sind
auf der gesamten Iberischen Halbinsel von hohen Ein-
strahlungswerten und Trockenheit geprägt. Die weitge-
hende Abschirmung nach Westen durch die Sierra
Nevada, die Nähe zu Nordafrika sowie die geringe
Beeinflussung durch von winterlichen Kaltlufteinbrü-
chen ausgelöste Zyklonen bescheren dem Südosten Spa-
niens sehr geringe Niederschlagssummen. Das Cabo de
Gata bei Almería (Abb. 2.17) gilt mit Jahresnieder-
schlagssummen von unter 200 Millimetern als der
niederschlagsärmste Ort Europas.
Die Ausdehnung bis weit in das Mittelmeer und weit
in den Bereich des subtropischen Hochdruckeinflusses
hinein prägt den klimatischen Charakter Italiens. Vor
allem die Sommermonate zeichnen sich durch hohen
Strahlungsgenuss und autochthone Witterung aus.
Herbst und Winter sind die niederschlagsreichen Jahres-
zeiten. Der Norden Italiens stellt einen Übergangsraum
zwischen mitteleuropäischer und mediterraner Witte-
rung dar, der am Alpenrand zudem durch Föhnwirkung
und im Süden durch den Einfluss des nahen Mittel-
meers modifiziert wird. Das Klima der Poebene zeigt
hingegen mit hohen Sommer- und zum Teil sehr niedri-
gen Wintertemperaturen eine lokalklimatische Beson-
derheit.
Klimatisch bietet auch der Balkan zwei spannende
Besonderheiten. Die Bora gilt als der Prototyp katabati-
scher Winde. Der namensgebende Gott Boreas war in
 
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