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USA
Europa
Veränderungen innerstaatlicher
Emissionen
China
Indien
Brasilien
übrige Nicht-Annex B Länder
übrige Nicht-
Annex B Länder
Annex B (gesamt)
1000
-500
0
500
1000
1500
Veränderungen der Verlagerung von Emissionen und innerstaatlicher
Emissionen 1990-2008 (Mio.t)
Abb. 8.15 Veränderungen territorialer Emissionen und des Emissionstransfers zwischen Ländertypen 1990 bis 2008. Die Abbil-
dung zeigt, dass innerhalb Europas zwar die Emissionen verringert wurden (grauer Balken; der rote Stern markiert die Verpflich-
tungen im Rahmen des Kyoto-Protokolls), dass aber gleichzeitig über den Import von Waren aus Drittländern Emissionen nach
Europa „importiert“ wurden (farbige Balken, nach Herkunftsregionen; verändert nach: Peters et al. 2011).
um Exportgüter für Europa und die USA zu produzie-
ren (The Economist 2009).
ckung und die ökonomischen Abhängigkeiten der ehe-
mals kolonialen Länder in dieser Form nicht hätte er-
reicht werden können (Radcliffe 2010).
Dieses Ungleichgewicht im Bereich der Ursachen
wird durch den Umstand zusätzlich verschärft, dass der-
zeit prognostiziert wird, dass die Länder des globalen
Südens deutlich stärker von physischen Beeinträchti-
gungen durch die Klimaveränderungen betroffen sein
werden. Erschwerend kommt hinzu, dass die Verände-
rungen der natürlichen Rahmenbedingungen hier oft-
mals auf prekäre soziale und politische Verhältnisse tref-
fen, in denen deutlich größere Teile der Bevölkerung ein
deutlich stärkeres Maß an Verwundbarkeit aufweisen,
als in den Ländern des Nordens und insbesondere Euro-
pas. Insgesamt klaffen also (soziale) Orte der Verursa-
chung und der Betroffenheit weit auseinander - diejeni-
gen Länder, die bereits unter kolonialen Abhängigkeiten
zu leiden hatten, sind heute oftmals auch am stärksten
durch den globalen Klimawandel betroffen.
Trotz dieser Zusammenhänge wird in den politischen
Aushandlungsprozessen um den globalen Klimawandel
heute zunehmend auch die wirtschaftliche Entwicklung
Die Ungleichheit der Folgen von
Global Change und Globalisierung
und den neuen Aushandlungs-
prozessen
Im Kontext der Debatten um den globalen Klimawandel
werden globale Machtungleichgewichte besonders deut-
lich. Generell lässt sich hier ein immenses Missverhältnis
zwischen Verursachern und Leidtragenden konstatieren.
Historisch gesehen haben Industrieländer und Entwick-
lungsländer in sehr unterschiedlichem Maße zu den
bereits heute zu beobachtenden Klimaveränderungen
beigetragen. Die unterschiedlichen Mengen an CO 2 -
Emissionen sind dabei untrennbar mit dem jeweiligen
wirtschaftlichen Entwicklungsstand verknüpft, der wie-
derum - insbesondere im Falle Europas - in vielen Fäl-
len ohne die (post)koloniale wirtschaftliche Unterdrü-
 
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