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Eurasian Plate
Eurasian Plate
1,8
2,3
2,3
2,3
2,3
2,3
2,3
2,5
2,5
aktive Rücken und Transformationsstörungen
Grabenstrukturen
Spreizungsrate in cm/Jahr
Überschiebungen/Subduktionszonen
1,8
Hauptstörungszone, gestrichelt,
wo Verlauf unsicher
Vulkanismus,
soweit in den letzten 1 Million Jahren aktiv
Abb. 2.1 Europa mit den wichtigsten plattentektonischen Merkmalen (verändert nach: Frisch & Meschede 2005).
osteuropäische Platte angeschweißten Teile Skan-
dinaviens in Norwegen und Schweden sowie der
nördliche Teil Großbritanniens, nach der diese Ge-
birgsbildungs- bzw. Konsolidierungsphase die kale-
donische genannt wird, zu rechnen. Während der
kaledonischen Orogenese wurden im Ordovizium
bzw. am Ende des Silur (vor 400 Mio. Jahren) diese
Gebiete in Nord- und Nordwesteuropa an den prä-
kambrischen Kern „angefaltet“. Vermutlich bildet
kaledonisch gefaltetes Grundgebirge auch den tiefe-
ren Untergrund des norddeutsch-polnischen Be-
ckens.
c) Mesoeuropa mit der jungpaläozoischen, variskischen
Gebirgsbildung: Hierzu gehören neben den deut-
schen Mittelgebirgen das französische Zentralmassiv,
Südengland sowie Spanien. Großräumig lässt sich
dabei eine nach Norden konvexe, bogenförmige An-
ordnung der variskischen Faltenstränge erkennen;
ausgelaufen ist die Orogenese im Oberkarbon (vor
ca. 300 Mio. Jahren).
d) Neoeuropa mit oberkretazisch-tertiärer Konsolidie-
rung, aus der die mediterranen Deckengebirge der
Alpen, Karpaten, des Balkan, Appenin und der Pyre-
näen resultieren. Weite Teile der Tethys-Geosynkli-
nale wurden durch diese jüngste, in der Zeit von
Oberkreide (90 Millionen Jahre) bis Tertiär ablau-
fenden alpidischen Orogenese konsolidiert.
Die Kollision der afrikanischen mit der europäischen
Platte, die den Motor der alpidischen Orogenese bildet,
dauert noch an. Und wenn man Computersimulationen
Glauben schenken darf, dann werden sich in rund
50 Millionen Jahren weite Teile Mitteleuropas zu einem
grandiosen Hochgebirge aufgetürmt haben und das
Mittelmeer verschwunden sein. Immerhin gibt es für
den Gebirgszug schon einen Namen: das „Mittelmeerge-
birge“ (Scotese 2000). Doch auch wenn es an den Kon-
tinentalrändern Europas heute vergleichsweise ruhig
zugeht, hat es auch hier bis vor einigen Millionen Jahren
noch wesentlich mehr tektonische Aktivitäten gegeben.
So ist das heutige Mittelmeer nur noch das kleine „Über-
bleibsel“ eines einstmals gewaltigen Meeres, das sich
zwischen Europa und Afrika erstreckte. Durch die Sub-
duktion wurde es jedoch im Laufe von Millionen Jahren
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