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In-Depth Information
Italien
Spanien
0
5
10
15
20
0
5
10
15
20
Marokko
Marokko
Rumänien 1
Albanien
Ukraine
Kolumbien
Moldawien
Ecuador
China
Peru
Indien
Brasilien
Bangladesch
China
Philippinen
Großbritannien
Sri Lanka
Paraguay
2007
1998-2006
2008
1997-2007
Brasilien
Italien
1 Der in der Abbildung dargestellte Anteil der Rumänen
resultiert v. a. aus der Zuwanderung seit 2004.
Abb. 6.25 Die wichtigsten Herkunftsländer (in Prozent der Zuwanderungsströme) von Migranten in Italien und Spanien (verändert
nach: OECD 2010).
legalen Zuwanderungsmöglichkeiten für Arbeitsmi-
granten aus Marokko, Ecuador und Rumänien aus.
Diese Maßnahmen zur Rekrutierung von Arbeitskräften
führten jedoch nicht zum erhofften Ergebnis - im
Gegenteil: Viele Migranten bleiben nach dem Auslaufen
ihrer Aufenthaltsgenehmigung im Land, Migrations-
netzwerke verfestigten sich im Laufe der Zeit und för-
dern neue (irreguläre) Wanderungsbewegungen (Elrick
2008). In allen südeuropäischen Ländern fanden regel-
mäßige Regularisierungen statt, um das Problem der
„Illegalität“ in den Griff zu bekommen. In Italien und
Spanien erhielten nach mehreren großen Regularisie-
rungswellen in den 1990er- und 2000er-Jahren jeweils
bis zu 1,5 Millionen zuvor irreguläre Migranten eine
Aufenthaltserlaubnis, in Portugal und Griechenland
konnten über 250 000 bzw. über 700 000 Menschen von
Regularisierungsprogrammen profitieren (Cangiano &
Strozza 2008). Teilweise fallen die so regularisierten Mi-
granten jedoch wieder in den irregulären Status zurück,
etwa wenn sie ihre Aufenthaltserlaubnis nicht verlän-
gern können. Die dokumentierte ausländische Bevölke-
rung in den südeuropäischen Staaten stieg, auch infolge
der Regularisierungen, von unter 1 Million im Jahr 1991
allein bis 2006 auf 6,7 Millionen - also um beeindru-
ckende 680 Prozent (Cangiano & Strozza 2008). Den
größten Zuwachs konnten dabei Italien und Spanien
verzeichnen (Abb. 6.26).
Der Anteil irregulärer Migranten blieb weiterhin
hoch. Für Italien wurde ihre Zahl im Jahr 2008 auf über
650 000 geschätzt, bei ungefähr 3,5 Millionen dokumen-
tierten Migranten (Fasani 2010). In Spanien lebte in den
2000er-Jahren durchschnittlich über ein Drittel der
Migranten ohne Aufenthaltsgenehmigung (González-
Enríquez 2010; Abb. 6.27).
Die Transformation der südeuropäischen Länder,
insbesondere Italiens und Spaniens, zu wichtigen euro-
päischen Einwanderungsländern verändert nicht nur
die geographischen Muster der Wanderungsbewegun-
Länder
ausländische
Bevölkerung
Anstieg
in %
Anteil an der
Gesamtbevölkerung in %
1991
2006
1991
2006
Italien
365 000
2 671 000
750
0,6
4,5
Spanien
361 000
2 739 000
759
0,9
6,2
Abb. 6.26 Ausländische Bevölkerung
in den südeuropäischen Ländern in den
Jahren 1991 und 2006 (verändert nach:
Cangiano & Strozza 2008).
Griechenland
167 000
950 000
569
1,6
8,6
Portugal
107 000
370 000
347
1,1
3,5
Südeuropa gesamt
990 000
6 729 000
680
0,9
5,4
 
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