Geography Reference
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ethnic groups
Anzahl
Prozent der
Gesamt-
bevölkerung
Prozent der
non-white
population
white
54 153 898
92,1
-
mixed
677 117
1,2
14,6
Indian
1 053 411
1,8
22,7
Pakistani
747 285
1,3
16,1
Bangladeshi
283 063
0,5
6,1
other Asian
247 664
0,4
5,3
all Asian or Asian British
2 331 423
4
50,3
black Caribbean
565 876
1
12,2
black African
485 277
0,8
10,5
Abb. 6.16 Die britische Bevölkerung
nach den Herkunftskategorien des briti-
schen Zensus im Jahr 2001. Die Anga-
ben basieren auf der subjektiven Ein-
schätzung der Befragten, zu welcher
der vorgegebenen „ethnischen Grup-
pen“ sie sich zugehörig fühlen (Daten:
Office for National Statistics, Census
2001).
black other
97 585
0,2
2,1
all black or black British
1 148 738
2
24,8
Chinese
247 403
0,4
5,3
other ethnic groups
230 615
0,4
5
all minority ethnic population
4 635 296
7,9
100
58 789 194
100
-
all population
auf 541 000 im Jahr 1961. Frankreich registrierte zu
Beginn der 1970er-Jahre über 800 000 Zuwanderer aus
Algerien, Marokko und Tunesien, geschätzte 300 000
Zuwanderer aus den Überseeterritorien und -departe-
ments sowie mehrere Zehntausend Zuwanderer aus den
westafrikanischen Staaten. Die Niederlande waren ab
den 1970er-Jahren das Ziel von Migrationsbewegungen
aus Surinam und den Antillen. Allein die Zahl surinami-
scher Zuwanderer wurde Ende der 1970er-Jahre auf
160 000 geschätzt (Castles & Miller 2003, Bade et al.
2007).
Erste Versuche der europäischen Länder, den Zuwan-
derungsdruck aus den ehemaligen Kolonialgebieten zu
beschränken, wurden bereits in den 1960er-Jahren
unternommen (so in Großbritannien mit dem Com-
monwealth Immigrants Act von 1962). Anfang der
1970er-Jahre, als in den nord- und westeuropäischen
Ländern generell restriktive Einwanderungspolitiken
eingeführt wurden, verschärften sich auch die Zuwande-
rungsbestimmungen für Bürger der ehemaligen Kolo-
nien. Die postkolonialen Wanderungsbewegungen en-
deten damit jedoch nicht, sie setzten sich über andere
Zuwanderungsformen wie Familiennachzug, Asylmi-
gration oder auch irreguläre Zuwanderung fort. Im
Laufe der Jahrzehnte veränderte sich durch die postko-
loniale Migration die Bevölkerung in den europäischen
Ländern mit Kolonialgeschichte deutlich. Es entstanden
erstmals in größerem Umfang „sichtbare Minderheiten“.
Auf die migrationsinduzierten Veränderungen der
Wohnbevölkerung reagierte zum Beispiel die britische
Volkszählung mit der Einführung und Erhebung neuer
(durchaus umstrittener) Herkunfts- bzw. Identitäts-
kategorien (Abb. 6.16).
Die kolonialen und postkolonialen wirtschaftlichen,
politischen, kulturellen und sozialen Beziehungen prä-
gen die Migrationsbewegungen nach Europa bis heute.
So kommen beispielsweise Pakistaner und Inder zum
Studium nach Großbritannien, da sie dort nicht nur die
Sprache beherrschen und das Bildungssystem kennen,
sondern oft auch Verwandte und Freunde haben. Sene-
galesen oder Algerier zieht es aus vergleichbaren Grün-
den häufig nach Frankreich, Kapverdier und Angolaner
nach Portugal.
„Gastarbeiter“-Migration in den
Nachkriegsjahrzehnten
Die nach dem Zweiten Weltkrieg und der unmittelbaren
Nachkriegszeit bedeutendsten und folgenreichsten Mi-
grationsbewegungen in Europa wurden durch die An-
werbung von sogenannten „Gastarbeitern“ ausgelöst.
Aufgrund der schnell wachsenden Wirtschaft und der
fordistischen Industrieproduktion entstand ein hoher
Bedarf an billigen und niedrig qualifizierten Arbeits-
kräften in den west- und nordeuropäischen Industrie-
ländern, ein Bedarf, der über die nationalen Arbeits-
märkte nicht gedeckt werden konnte. Dem stand ein
Überschuss an Arbeitskräften in den Ländern der geo-
graphischen und wirtschaftlichen Peripherie Europas,
vor allem in den Ländern des Mittelmeerraums, gegen-
über, den die dortigen Arbeitsmärkte aufgrund ihrer
schwachen Wirtschaft nicht integrieren konnten. Die
Rekrutierung von Arbeitskräften über bilaterale Anwer-
beabkommen fand somit in beiderseitigem Interesse
statt.
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