Geography Reference
In-Depth Information
1850-
1869
1870-
1889
1890-
1909
1910-
1929
1930-
1945
1850-
1869
1870-
1889
1890-
1909
1910-
1929
1930-
1945
Länder
Männer
Frauen
Lebenserwartung der Neugeborenen
Frankreich
39,1
40,8
45,7
52,2
55,9
40,6
43,4
49,1
55,9
61,2
Deutschland
..
35,6
40,6
47,4
59,9
..
38,5
44,0
50,7
62,8
Italien
..
35,1
42,6
46,6
53,8
..
35,5
43,0
47,3
56,0
Niederlande
36,4
38,4
46,2
55,1
65,5
38,2
40,7
49,0
57,1
67,2
Schweden
40,5
45,3
50,9
60,7
64,3
44,2
48,6
53,6
63,0
66,9
England und Wales
39,9
41,9
44,1
51,5
58,7
41,9
45,3
47,8
55,4
62,9
Lebenserwartung der 30-Jährigen
Frankreich
34,7
33,8
34,4
35,5
35,5
35,1
35,5
36,9
38,6
40,5
Deutschland
..
31,4
33,5
35,3
39,5
..
33,1
35,6
37,3
41,1
Italien
..
33,6
35,7
36,7
38,6
..
33,5
36,0
37,3
40,4
Niederlande
31,4
33,7
35,9
38,8
41,8
32,2
34,3
37,1
39,5
42,3
Schweden
32,9
35,1
37,5
40,7
41,1
36,1
37,5
39,3
41,7
42,5
England und Wales
32,8
32,5
33,1
35,8
38,2
33,8
34,8
35,4
38,5
42,2
Lebenserwartung der 60-Jährigen
Frankreich
13,6
13,6
13,9
13,8
13,9
13,9
14,6
15,1
15,6
16,5
Deutschland
..
12,1
12,8
13,2
15,1
..
12,7
13,6
14,2
16,1
Italien
..
13,1
13,5
14,1
15,2
..
12,1
13,6
14,4
16,1
Niederlande
12,6
13,3
14,0
15,1
16,2
13,1
14,1
15,0
15,9
16,8
Schweden
13,1
14,2
15,4
16,7
16,4
14,0
15,4
16,6
17,5
17,2
England und Wales
13,5
13,3
12,9
13,8
14,4
14,3
14,3
14,1
15,5
16,5
Abb. 6.7 Lebenserwartung von Neugeborenen und ausgewählten Altersgruppen in Ländern Europas (1850/69-1930/45; verän-
dert nach: Rothenbacher 2000).
serung des Gesundheitszustandes der Bevölkerung im
Zusammenhang mit der Hebung des Lebensstandards
und den Fortschritten in der Ernährungssituation, den
Fortentwicklungen in der Medizin und den Neuerungen
im infrastrukturellen wie sanitären Bereich. Die Steige-
rung der Lebenserwartung kam vor allem Neugebore-
nen und Kindern, weniger 30- oder gar 60-jährigen Per-
sonen zugute (Abb. 6.7).
Ansätze zur Erklärung für den im Vergleich zur
Sterblichkeit zeitlich verzögerten Geburten- oder
Fruchtbarkeitsrückgang stufte schon Landry in seiner
Publikation aus dem Jahre 1934 als relativ komplex ein
(Abb. 6.6; Girard 1982). Voraussetzungen waren Verän-
derungen gesellschaftlicher Strukturen wie individueller
Einstellungen. „Der kulturelle Wandel, der mit dem
Rückgang der Kinderzahlen einhergeht, der Wandel der
sozialen Struktur war radikal und durchgreifend. Das
brauchte seine Zeit“ (Huinink 2000).
Mackenroth (1953) fasste die Determinanten des
Fruchtbarkeitsrückgangs zu drei Kategorien zusammen
(Huinink 2000). Die physiologische Dimension hat
nach seiner Überzeugung eine nachgeordnete Bedeu-
tung inne. Die sozialinstitutionelle Dimension ist im
Zuge der Modernisierung vom Funktionsverlust der
Familie geprägt. Der Wandel von der agraren zur indus-
triellen Erwerbsstruktur und die damit einhergehende
fortschreitende Verstädterung lösten den Produktions-
prozess zunehmend von der Familie. Die von staatlicher
Seite initiierten rechtlichen Neuerungen wie das Verbot
der Kinderarbeit, die Einführung der allgemeinen
Schulpflicht, der Kranken- oder Rentenversicherung
hatten eine Nachwuchsbeschränkung zur Folge, da die
sozialinstitutionellen Veränderungen den Nutzen und
„ökonomischen Wert“ einer größeren Zahl von Nach-
kommen für die Eltern verringerten. Landry betont
bezüglich der persönlichen Dimension die individuellen
Bedürfnisse: […] the cost of the children, their ability to
cause pain and distress to their parents ‚the limitations of
parents' activities and relaxation, and, of course, the pro-
blems women experience in pregnancy and child care. His
analysis preceded much of the later discursions of indivi-
dualism and ‚self-fulfilment' as a course of declining ferti-
lity“ (Kirk 1966). Damit werden demographische Pro-
zesse auf der Makro- und generative Verhaltensweisen
auf der Mikroebene in die gesellschaftliche Entwicklung
eingebunden (Huinink 2000).
Zur Erklärung des Fruchtbarkeitsrückgangs auf der
Makroebene wurde immer wieder der gesellschaftliche
 
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