Geography Reference
In-Depth Information
1770/80 bis
1830/40
1830/40 bis
1880/90
1880/90 bis
1930/40
1930/40 bis
1980/90
ab 1980/90
technisch-
ökonomisches
Paradigma
wichtigste
Industriebranchen
frühe
Mechanisierung
Dampfmaschine und
Eisenbahn
Elektro- und
Schwermaschinenbau
fordistische
Massenproduktion
Informations- und
Kommunikations-
technologien
Computerindustrie,
Elektronik,
Telekommunika-
tionsindustrie
Textil, Textilchemie,
Textilmaschinenbau,
Gießereien
Maschinenbau,
Werften (Dampfschiffe),
Werkzeugmaschinen-
bau, Eisenindustrie,
Eisenbahnindustrie
Eisenbahn,
Hafen
Elektroindustrie,
Anlagenbau,
Schwerchemie,
Chemie synth. Farben
Autoindustrie,
Luftfahrtindustrie,
Petrochemie,
Rüstungsindustrie
spezifische
Infrastruktur
Wasserkraft,
Fernkanäle
Elektrizität
Autobahnen,
Flugplätze
digitale Kommu-
nikationsnetze,
Satelliten
„Chips“
Basisinputs
Baumwolle,
Gusseisen
Kohle,
Transport
Stahl
Energie (Öl)
Organisation der
Unternehmen
kleine Unternehmen,
Wettbewerb,
lokales Kapital
Hochphase des
Wettbewerbs kleiner
Unternehmen,
Aufkommen großer
Kapitalgesellschaften
Sachsen,
Ruhrgebiet,
Wallonie
Aufkommen von
Großunternehmen,
Kartelle,
mittleres Management
in Großunternehmen
Ruhrgebiet,
Rhein-Main,
Rhein-Neckar,
Lyon,
Basel
oligopolistischer
Wettbewerb,
multinationale
Unternehmen
Netzwerke von
großen und kleinen
Unternehmen,
Kooperation
führende
Wirtschaftsregionen
in Europa
Nordwestengland,
Flandern
Birmingham,
Göteborg,
Barcelona,
Süddeutschland,
Niedersachsen
Bayern,
Paris,
London,
v. a. aber Regionen
in den USA
Abb. 5.21 Techno-ökonomische Zyklen der wirtschaftlichen Entwicklung in Europa (verändert nach: Schamp 2000).
klus geraten sind, den Hightech-Regionen gegenüber,
welche meist erst nach dem Zweiten Weltkrieg ihren
take off hatten und heute zu den Wachstumsmotoren
der Europäischen Gemeinschaft gehören.
stellten sich in allen genannten Regionen spezifische
Standortfaktoren, das heißt Kostenersparnisse der
standortgebundenen Produktion, wie sie in gleicher
Weise an anderen Orten nicht realisiert werden konnten,
heraus (Exkurs 5.5). Auch das jeweilige politisch-insti-
tutionelle Umfeld begünstigte die Entwicklung der
Regionen.
Standortvoraussetzungen der
frühen Industrialisierung in Europa
Kohle und Eisen/Stahl
als Schlüsselressourcen
Michael Handke
Wirtschaftsregionen wie der Nordwesten Englands mit
den Städten Manchester und Liverpool sowie der Nor-
den Flanderns mit den Städten Brügge und Antwerpen
wuchsen bereits Mitte des 18. Jahrhunderts im Zuge der
ersten Industrialisierung der Produktion zu Zentren
der Innovation, Produktivität und Wissenschaft heran
(Landes 1983). Technologische Pfade in der Textilindus-
trie und dem Textilmaschinenbau waren richtungswei-
send. Andere Teile Europas wie zum Beispiel die Wirt-
schaftsregion Sachsen oder das Ruhrgebiet wurden erst
100 Jahre später von der Industriellen Revolution er-
fasst. Zwischen 1830 und 1890 waren es jedoch bereits
wieder andere Branchen wie der Werkzeugmaschinen-
bau, die Eisenindustrie oder der Eisenbahnbau, die zu
Leitsektoren der (regionalen) wirtschaftlichen Entwick-
lung avancierten und die ökonomischen und sozialen
Verhältnisse der Bevölkerung, ihre Arbeitsbedingungen
und Lebensumstände umgestalteten. Als entscheidend
für eine frühe erfolgreiche industrielle Entwicklung
Hans Gebhardt
Mit der Industriellen Revolution traten an die Stelle der
vorherrschenden regenerativen Energien (Wasserkraft,
Wind etc.) verstärkt nicht regenerative Energieträger.
Diese kommen zwar an relative wenigen und unregel-
mäßig verteilten Standorten vor, können aber flächen-
deckend eingesetzt werden (Brücher 2009).
Zur Schlüsselenergie wurde die Kohle, insbesondere
seit der Erfindung des Steinkohlenkoks zu Beginn des
18. Jahrhunderts. Die industrielle Produktion konnte
nunmehr an einem fixen Standort, unabhängig von
Wäldern und Wasserkraft, lokalisiert werden. Bedeut-
sam wurde Steinkohle auch durch ihre vielfältigen Ver-
wendungsmöglichkeiten, nicht nur als Lieferantin von
Wärme und Strom, von Bewegungsenergie für Maschi-
nen und Transport, sondern auch als Grundstoff für die
chemische Industrie und als Rohstoff von Koks für die
 
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