Geography Reference
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Abb. 5.19 Der Erhalt gewachsener
Kulturlandschaften ist eine integrative
Querschnittsaufgabe. Die Aufnahme
aus dem Gebiet des „Welterbes Kultur-
landschaft Oberes Mittelrheintal“ zeigt
das kleinteilige Zusammenspiel von
Geologie, Geomorphologie, Siedlungs-
geschichte und kulturlandschaftlicher
Inwertsetzung an den Steilhängen des
Rheins (Foto: Hans Gebhardt).
Fordistisch geprägte
Wirtschaftsregionen
Agrarausgaben nach Ausgabebereichen sehr gut sichtbar
(Abb. 5.16).
Für unsere Fragestellung ist relevant, dass mit der
Einführung des Europäischen Landwirtschaftsfonds für
die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) für die
Förderperiode 2007 bis 2013 explizit der Erhalt der Kul-
turlandschaft und die Intensivierung von ökologischen
Förderprogrammen als Ziel der GAP und der EU-Struk-
turpolitik genannt wurden. Ob sich das mit dem Ziel der
EU verträgt, eine weltmarktfähige Landwirtschaft zu
entwickeln, betrieben von Unternehmern mit einem
guten Lebensstandard, werden die Entscheidungen für
die nächste Förderperiode ab 2013 zeigen, die derzeit
diskutiert werden. Aus der Sicht der Kulturlandschafts-
pflege sind folgende Anregungen als Beiträge zur Siche-
rung einer vielfältigen Kulturlandschaft bedenkenswert
(Wolf 2010):
Hans Gebhardt
Das Hauptkennzeichen der Industrialisierung in Europa
in allen Branchen ist die Ablösung der Handarbeit durch
Maschinen und damit die Entstehung eines standortge-
bundenen Fabriksystems (Zehner & Wood 2010). In den
Fabriken wurden unter Einsatz von Energie und Ma-
schinen standardisierte Güter für Massenmärkte produ-
ziert. Wir nennen diese Form von Wirtschaft „fordis-
tisch“, in Anlehnung an den Fahrzeughersteller Henry
Ford, der kurz nach dem Ersten Weltkrieg die Fließ-
bandtechnik einführte und damit zu einer erheblichen
Rationalisierung der Produktion gelangte.
Mindestanforderungen des Natur- und Umwelt-
schutzes (etwa Boden- und Erosionsschutz und
Biotopvernetzung) über eine „ökologische Grund-
prämie“ auch an intensiv genutzten Hochertrags-
standorten
Die europäische Wirtschaft als
Mosaik alter und neuer Industrien
Michael Handke
Förderung extensiver agrarischer Produktionsfor-
men, die kulturlandschaftliche Vielfalt sichern
gezielte Pflegemaßnahmen auf Flächen, die durch
Nutzungsaufgabe bedroht sind
Der europäische Wirtschaftsraum bildet ein Mosaik an
heterogenen, funktional und institutionell miteinan-
der verflochtenen Wirtschaftsregionen. Obgleich die
Wirtschaftsregionen der EU territorial-statistisch zum
Beispiel als Nationalstaaten (NUTS-0-Ebene) oder als
raumordnerische Planungseinheiten (NUTS 1- bis 2-
Ebenen) abgegrenzt werden, stellen sie Produktionssys-
teme im Sinne offener ökonomischer Systeme dar
(Bailly 1990). Durch die Interaktionen regionaler Wirt-
schaftsakteure sind die Regionen funktional miteinan-
der verflochten. Im Binnenhandel zwischen den EU-27-
Messung aller Fördermaßnahmen auch an ihrer Um-
weltverträglichkeit
Trügen das auch die agrarischen Interessenverbände
mit, käme man dem von ihnen propagierten Bild vom
Landwirt als Produzent vielgestaltiger (Kultur-)Land-
schaft näher.
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