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BIP je Einwohner in Euro, kaufkraftbereinigt
50 000
Brüssel
reichste Region
ärmste Region
Länderdurchschnitt
Durchschnitt EU-15
Hamburg
40 000
Ile de France
Wien
Region
Helsinki
Stockholm
London
Utrecht
Lombardei
30 000
Prag
Madrid
Region
Bratislava
Region
Lissabon
22 603
Region
Budapest
20 000
Region Athen
Koppaberg/
Gävleborg
Region
Warschau
Flevoland
Region
Bukarest
Nord-
Osten
Korsika
Itä
Suomi
Hainaut
Burgenland
Region
Sofia
Dessau
Kalabrien
10 000
Extremadura
Centro
Epirus
Südmähren
südliches
Alföld
Ost-
Slowakei
Lubuskie
South Central
Nord-
Osten
ˇ
B
D
GR
E
F
I
NL
A
P
FIN
S
GB
BG
CZ
H
PL
RU
SK
Abb. 2 Auch insgesamt wirtschaftlich erfolgreiche Staaten Europas wie Belgien oder Deutschland weisen innerhalb ihrer Grenzen
erhebliche Unterschiede in der Wirtschaftsleistung auf. So liegt in Deutschland Dessau fast auf demselben Niveau wie in Rumänien
Bukarest. Außer im wiedervereinigten Deutschland sind die regionalen Unterschiede in Belgien besonders ausgeprägt (verändert
nach: Le Monde diplomatique 2007).
tik (GAP) fast 70 Prozent des Haushalts aufgezehrt; heute
ist dieser Anteil auf weniger als 50 Prozent gesunken, in
absoluten Zahlen verschlingt die GAP aber immer noch
rund 50 Milliarden Euro im Jahr.
Landwirtschaft hat in Europa nicht mehr nur die Funk-
tion, landwirtschaftliche Produkte zu erzeugen. Der Land-
wirt wird vielmehr immer mehr zum „Kulturlandschaftspfle-
ger“, der weniger für seine Produkte als vielmehr für seine
„ökologische Funktion“ subventioniert wird.
Die folgenden Beiträge zeichnen diese Transformatio-
nen der europäischen Landwirtschaft nach und widmen
sich ausführlich der europäischen Agrarpolitik. Im Ergebnis
haben sich, geographisch gesehen, die ursprünglichen
Landschaftszonen und Agrarwirtschaftsgürtel weitgehend
aufgelöst in ein räumliches Patchwork teilweise standort-
unabhängiger, mitunter hoch technisierter Landwirt-
schaftsgebiete und Unternehmensstandorte.
ein Süd-Nord-Gefälle in Deutschland innerhalb der alten
Länder, das seit zwei Jahrzehnten von einem markanten
Gegensatz zwischen Ost- und Westdeutschland überla-
gert wird
Sektoral entwickelt sich die Wirtschaft Europas überall zu
einer Dienstleistungsgesellschaft. War noch um 1970 in
vielen Ländern die Industrie der wichtigste Arbeitgeber, so
haben sich seitdem die Gewichte verschoben. Inzwischen
arbeiten rund zwei Drittel der Beschäftigten im tertiären
Wirtschaftssektor, nur noch knapp ein Drittel im produzie-
renden Gewerbe.
Die Landwirtschaft nimmt nach wie vor die größten Flä-
chen ein, sie trägt aber kaum noch zum BIP der einzelnen
Länder bei. Im EU-Haushalt beansprucht sie gleichwohl
noch immer einen deutlich überproportionalen Anteil. In
den ersten Jahren der EU hatte die Gemeinsame Agrarpoli-
Die agrarwirtschaftliche
Inwertsetzung
und historischen Prozessen (Butlin & Dodgshon 1998,
Emanuelsson 2009). Zu den wenigen Versuchen, diese
Vielfalt auf wenige Grundtypen zurückzuführen, zählt
eine Karte der ländlichen Siedlungen und Agrarland-
schaftstypen von René Lebeau (1969), entwickelt haupt-
sächlich auf kartographischem Material des 19. und der
ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (Abb. 5.1). Darauf
beruht die nachfolgende Beschreibung europäischer
Agrarlandschaften. Sie wird ergänzt um den Typus der
Agrarlandschaften der Hochgebirge und Hochländer
und wird zudem mit Aspekten ihrer Entstehung und
aktuellen Entwicklung verbunden (vor allem nach
Renes 2010 mit weiterführender Literatur), um zu ver-
Traditionelle Agrarlandschaften
Winfried Schenk
In vorindustrieller Zeit bestimmte vornehmlich die
Landwirtschaft die Entwicklung von Landschaften, sie
waren daher Agrarlandschaften. Ihre Vielfalt in Europa
erklärt sich aus dem regional sehr differenzierten Wech-
selspiel von naturräumlichen Ausgangsbedingungen
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