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Augusta
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Trier
Walldürn
Abb. 1.10 Der Limes im 1. und 2. Jahr-
hundert n. Chr. Der Limes teilte Germa-
nien in zwei Hälften mit sehr unter-
schiedlicher Entwicklung. Nördlich des
Limes lebten verschiedene germanische
Völker. Die südliche Hälfte hingegen
war Teil des römischen Imperiums mit
einer ausdifferenzierten Geldwirtschaft
und einem dichten Netz an Städten und
Legionslagern. Die infrastrukturelle
Basis war ein nach militärischen Aspek-
ten gebautes Straßennetz mit Rastor-
ten. Über diese „Römerstraßen“ gingen
Pelze, Bernstein, Wachs und Sklaven
nach Rom, im Gegenzug kamen Maul-
tiere, Gänse, Hühner, Enten und Pfauen,
dazu Wein und Obst inklusive der
Methoden ihrer Kultivierung nach
Norden (verändert nach: Hahn 2002).
Markomannen
B ELGICA
Castra Regina
Regensburg
s
Divodurum
Metz
Hienheim
Oberstimm
Argentorate
Straßbourg Aquae
Baden-Baden
Alcimoenis
Kelheim
Castra Batava
Passau
Lorch
Künzing
G ERMANIA
Augusta
Vindelicum
Augsburg
Don au
Rottweil
N ORICUM
S UPERIOR
R AETIA
Rhein
Basel
Cambodunum
Kempten
0
100 km
Limes
Legionslager/Kastell/Stadt
römische Ortsbezeichnung
heutige Ortsbezeichnung
Cambodunum
Kempten
N ORICUM
Chatten
Name einer römischen Provinz
germanischer Volksstamm
(Die Darstellung der Flüsse entspricht den
heutigen Verläufen.)
1989 zwar noch nicht völlig verschwunden, aber doch
vielfach bereits völlig obsolet geworden. Politiker und
Literaten sprechen für die osteuropäischen Staaten -
dem früheren „Glacis“ der Sowjetunion - gerne meta-
phorisch von einer „Rückkehr nach Europa“, die öster-
reichische Geographin Elisabeth Lichtenberger nennt
es „Zwischeneuropa“ (Abb. 1.11). Mit diesem Begriff
kennzeichnet sie die Vielzahl von Klein- und Mittelstaa-
ten zwischen Ostsee und Schwarzem Meer, die inzwi-
schen zu EU-Mitgliedstaaten geworden sind. In geogra-
phischer Hinsicht interessant am Zusammenbruch des
Raumsystems von vor 1989 ist insbesondere, dass nicht
selten traditionelle grenzüberschreitende Verflechtun-
gen wieder aufzuleben begannen, wenn das Hemmnis,
die Grenze, beseitigt war.
An zentralen politisch-geographischen Ereignissen
und räumlichen Folgen der letzten 20 Jahre lassen sich
die folgenden benennen:
die mit der Auflösung der europäischen Ost-West-
Konfrontation verbundene Öffnung der Grenzen zu
den ostmitteleuropäischen und südosteuropäischen
Ländern und damit veränderte Möglichkeiten wirt-
schafts- und sozialräumlicher Beziehungen. (Einen
neuen Schub hat diese Grenzöffnung mit der Auswei-
tung des Schengen-Abkommens auf die ostmitteleu-
ropäischen Länder wie Polen, Ungarn und so weiter
erfahren. Zwischen diesen Ländern sind alle Grenz-
kontrollen verschwunden, dafür wurden die Grenz-
kontrollen zu den osteuropäischen Nachbarstaaten
wie Weißrussland, Ukraine und so weiter massiv auf-
gerüstet. Früher zusammenhängende Kulturland-
schaften und Volksgruppen wie zum Beispiel im
Raum Lemberg wurden zerschnitten.)
das Erwachen nationalen beziehungsweise ethni-
schen Selbstbewusstseins in den osteuropäischen
Staaten und der zerfallenden Sowjetunion, begleitet
von kriegerischen Auseinandersetzungen und/oder
tief greifenden wirtschaftlichen Krisen nach dem
Untergang der kommunistischen Herrschaft. (Dieses
neue Rollenverständnis wurde in den letzten Jahren
vor allem in Polen und seiner mitunter nicht einfa-
chen Rolle in der EU deutlich.)
die Vereinigung der beiden deutschen Nachkriegs-
staaten mit all den Friktionen, die jener in der neue-
ren Geschichte einzigartige Versuch mit sich brachte,
zwei Staaten mit sehr unterschiedlichen Gesell-
schafts-, Wirtschafts- und Rechtssystemen in sehr
kurzer Zeit zusammenzufügen
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