Geography Reference
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Baltic Banana
Hot Banana
Nordic-Hellenic--
Corridor
Western-Eastern-Corridor
Abb. 4.28 Zentrum-Peripherie-Modelle aus Sicht der Peripherie: „Japanische Korridore“ statt „Bananen“. Die sogenannten „Japa-
nischen Korridore“ ergänzen das „Strukturobst“ aus Abbildung 4.27 durch weitere Bananen ( Baltic Banana ) und Entwicklungsach-
sen und umfassen damit flächenmäßig einen erheblichen Teil Zentraleuropas (verändert nach: Glaser et al. 2007).
seille und Nizza bis Rom. In der „Banane“ und im Sun-
belt , so die gängige Interpretation, wird sich das künftige
wirtschaftliche Wachstum des europäischen Binnen-
marktes konzentrieren, während die übrigen europä-
ischen Regionen von der Marktöffnung geringer profi-
tieren oder sogar negativ betroffen sein könnten.
Weitere Veränderungen betrafen, nach dem Heben
des „Eisernen Vorhanges“, die Identifizierung einer zen-
traleuropäischen Metropolenachse von Berlin über Wien
und Budapest nach Südosteuropa. Andere bedeutsame
Entwicklungsachsen werden entlang der Mittelmeer-
küste bis nach Nordeuropa gesehen. Der Zusammen-
hang zwischen Bevölkerungsdichte, Erreichbarkeit und
Wirtschaftswachstum steht bei diesen Diskussionen im
Mittelpunkt. Als Pendant zu den Entwicklungsachsen,
„Hightech-Zonen“ und „Metropolengürteln“ entstan-
den Raummodelle für die Peripherie (Abb. 4.28): der
„Süden des Südens“, die Transformationsstaaten Osteu-
ropas oder in der EU die Vorstellungen zu structurally
disadvantaged beziehungsweise geographically handicap-
ped regions , die inzwischen, der Political Correctness fol-
gend, zu „Regionen mit geographisch bedingten Be-
sonderheiten“ wurden. Diese Diskussionen reflektieren
den traditionellen Fokus der EU-Regionalpolitik (und
vieler nationaler Politiken), die Verkehrs- und Kommu-
nikationsinfrastruktur in peripheren Regionen zu ver-
bessern, um somit ihre wirtschaftliche Entwicklung zu
unterstützen.
In den 1990er-Jahren wurden solche Zentrum-Peri-
pherie-Modelle zunehmend von eher normativ gepräg-
ten Modellen begleitet, die eine ausgeglichene räumliche
Struktur eines „Europas der Regionen“ anstreben. Eine
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