Geography Reference
In-Depth Information
zusammenzuarbeiten. Diese Zusammenarbeit umfasst
neben Schulungen und Informationskampagnen unter
anderem den Ausbau von Grenzschutzmaßnahmen und
den Abschluss bilateraler Rückübernahmeabkommen,
mit denen sich Drittstaaten verpflichten, irreguläre
Migranten und abgelehnte Asylbewerber aufzunehmen.
An der Konstruktion des grenzüberschreitenden Ab-
schottungsraums ist neben nationalen Regierungen und
supranationalen EU-Institutionen eine Vielzahl weiterer
Akteure beteiligt - wie die International Organization for
Labour (IOM), FRONTEX oder das International Centre
for Migration Policy and Development (ICMPD; Geiger
2011, Geiger & Pécoud 2010, Hess & Kasparek 2010).
Das territoriale Ausgreifen der Migrationskontrolle
illustrieren Karten wie die interaktive MTM map on
irregular and mixed migration routes“ , die Migrations-
routen und damit mögliche Ansatzpunkte für den
„Kampf“ gegen „illegale Migration“ klar lokalisiert. An
der Karte in Abbildung 4.14 lässt sich auch ablesen, wie
die Abschottung zur Herausbildung eines transnationa-
len Migrationsraums beiträgt - nicht nur zum politisch
intendierten Mobilitätsraum innerhalb der Grenzen der
EU, sondern auch zu einem nicht intendierten Migra-
tionsraum jenseits davon und quer dazu: Auf die Ver-
stärkung der Migrationskontrollen reagieren Migranten
mit immer neuen Wanderungsrouten; grenzüberschrei-
tende Migrationsnetzwerke gewinnen ebenso wie trans-
national agierende Vermittler und Schleuser an Bedeu-
tung.
Infolge der territorialen Ausweitung des Abschot-
tungsraums kommt es zu einer Flexibilisierung und Ver-
vielfältigung der Grenzformen und Grenzmechanismen.
Die Außengrenzen der EU manifestieren sich nicht
mehr nur an emblematischen Orten wie den von Hoch-
sicherheitszäunen umgebenen spanischen Enklaven
Ceuta und Melilla, sondern werden auch unabhängig
Oresund
DNK
Moskau
Trelleborg
LTU
RUS
Kiel
Rostock
BLR
IRL
NLD
Route weniger bedeutende Landrouten
Landrouten
wichtige Landrouten
Seerouten
wichtige Seerouten
benutzte Fährverbindungen
wichtige Luftrouten
GBR
POL
Amsterdam
London
DEU
BEL
Kiew
Calais
Brüssel
CZE
UKR
LUX
Wien
SVK
Paris
AUT
HUN
MDA
Länder-Codes
(ISO 3166-1 alpha-3 code)
CHE
CIV
SVN
Ljubljana
ROU
Mailand
Triest
FRA
HRV
Bukarest
Lyon
Venedig
MTM Partnerländer
Genua
BIH
Schengen/ECOWAS
Giurgiu
Sète
S RB
Ancona
Hauptstädte
BGR
Marseille
MNE
Sofia
ITA
Knotenpunkte der Migration
Svilengrad
Rom
Istanbul
MKD
Petrich
M
Bari
Knotenpunkte an den Küsten
Madrid
Barcelona
POR
ALB
Evros
Brindisi
ESP
Menorca
Murefte
Städte der Migrationsrouten
Mallorca
Sardinien
Ankara
GRC
Igoumenitsa
Lissabon
Lesbos
Chios
Samos
Leros/Patmos
Kos
Rhodos
Kreta
zentrale Flughäfen
Ayvalik
Ibiza
Athen
TUR
Izmir
Patras
Sizilien
Bodrum
Malaga
Almeria
Urfa
La Goulette
Mersi
Tunis
Algeciras
Algier
Sousse
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Malta
Tanger
Latakia
Melilla
SYR
Asilah
Maghnia
El Hoceima
Lampedusa
Zypern
Homs
Sfax
Tartus
Casablanca
Oujda
TUN
Beirut
Rabat
Damaskus
Al Khums
Misurata
LBN
Zliten
Zuwarah
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Tripolis
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Ouargla
Amman
MAR
Alexandria
Agadir
Suez Kanal
JOR
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Fuert e ven t ura
Gran Ca n aria
Teneriffa
Ajdabiya
Ghädamis
Aqaba
Tan-Tan
Tarfaya
El Aiun
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DZA
Sebha
LBY
Lemsia
Bojador
Illizi
EGY
Al Jawf/
Al Kuffra
Aswan
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Selima
MRT
Port Sudan
TDC
Dirkou
Tessalit
MLI
Dongola
Arlit
Altbara
CPV
Nouakchott
Largeau
E RI
NER
Gao
Agadez
E R
Saint Louis
Dakar
Kassala
Khartoum
Asmara
Zinder
Abéché
SEN
Bamako
Niamey
Al Qadarif
Ouagadougou
SDN
Kano
WAG
BFA
N' Djamena
Bissau
Abb. 4.14 Ausschnitt aus der MTM map on irregular and mixed migration routes (MTM = Mediterranean Transit Migration ). Die Abbil-
dung zeigt die wichtigsten Migrationsrouten, auf denen Migranten und Flüchtlinge aus Afrika und dem Vorderen Orient nach Europa
gelangen (Quelle: ICMPD 2010).
 
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