Geography Reference
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Kapitel 4
Europa als territoriales
Projekt - Raumbilder
und räumliche
Ordnungen
Hans Gebhardt
umulmrum
nach mencha nei
nach seflenga naus
nach schtugert nontr
ens allgai nauf
diller nauf
nach neiulm nom
ens boirische niber
nach elchenga na
dona na
(Konrad Balder Schäuffelen)
Wir alle machen „alltäglich Geographie“ (Werlen 2007), das heißt, wir ordnen räumlich
unsere Umwelt, unsere Stadt, unsere Heimatregion, wir bilden Raumbeziehungen: nach
München „hinein“, nach Stuttgart „hinunter“, die Iller „hinauf“ … Solche alltagswelt-
lichen Regionalisierungen schaffen Ordnung, Verhaltenssicherheit, räumliche Anker-
punkte. Auch die Geographie und Raumordnung kennt vielfältige Territorialisierungen
und institutionalisiert diese. Im folgenden Kapitel 4 werden zunächst gängige geogra-
phisch/topographische Regionalisierungen der Geographie für Europa behandelt, so-
dann räumliche Ein- und Ausgrenzungen thematisiert und schließlich raumordnerische
und planungspolitische Regionalisierungen innerhalb der EU angesprochen. Im vierten
Teilkapitel werden außerdem inzwischen modische Formen von „Geodesign“ zur räum-
lichen Ordnung innerhalb der EU vorgestellt.
Auch die Geschichte der heutigen Europäischen Union kennt Binnendifferenzierun-
gen, welche gerade in Krisenzeiten wie derzeit in der aktuellen Finanzkrise wieder auf-
brechen. Die „Südländer“ mit ihren Schuldenbergen werden dem „Musterschüler
Deutschland“ gegenübergestellt; der ehemalige US-Außenminister Rumsfeld sprach
abwertend vom „alten Europa“, das sich den amerikanischen Wünschen, sich in die
„Koalition der Willigen“ im letzten Irakkrieg zu integrieren, widersetzte, und setzte dem-
gegenüber das „neue Europa“ der ehemaligen Mitgliedsländer des Warschauer Pakts
(Polen, Tschechien, Slowakei etc.). Solche Begriffe werden als Leitmotiv im letzten Teil-
kapitel verwendet, um Europa und die Europäische Union als geopolitisches Projekt vor-
zustellen.
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