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Abb. 2.62 Beregnungsanlage im Intensivobstbau in Südtirol (Foto: Sebastian Lentz).
gionale Apfelexport begann in Südtirol in größerem Stil
erst in der Phase der Industrialisierung in Mitteleuropa
und in Norditalien. Er wurde durch die Ergänzung des
oben erwähnten Bewässerungs- durch ein beinahe flä-
chendeckendes Beregnungssystem für die Obstplanta-
gen (Abb. 2.62) und durch die Modernisierung der Ver-
kehrswege über die Pässe nach Norden, vor allem die
Brennereisenbahn, sehr gefördert. Investitionen in
Kühlhäuser mit controlled atmosphere (u. a. Reduktion
des Sauerstoffanteils) ebenso wie die Konzentration auf
wenige, aber gut lagerfähige Sorten erlauben es, die
Äpfel, die zwischen Mitte August und Ende Oktober
geerntet werden, über rund 10 Monate hinweg zu ver-
markten. Seit 2005 ist die Apfelproduktion aus Südtirol
mit dem EU-Gütesiegel der „geschützten geographi-
schen Angabe“ versehen (Südtiroler Apfelkonsortium
2009). Dies ist ein Indiz für die Ausrichtung auf an-
spruchsvolle Märkte, das durch den seit den 1990er-Jah-
ren ständig wachsenden Anteil der Bio-Produktion er-
härtet wird. Auch die noch junge Lieferung von fertig
geschnittenen Frisch-Apfelstücken in den Convenience-
Food-Markt unterstreicht die Orientierung des Südtiro-
ler Gebiets auf die Nachfrage in hoch urbanisierten
Regionen Europas.
Noch ungewöhnlicher erscheint zunächst der Anbau
von Erdbeeren im benachbarten Martelltal (Abb. 2.63):
Hier sind in Lagen zwischen 900 und 1800 Meter ü. NN
rund 80 Hektar Erdbeerfelder angelegt. Die Früchte ha-
Abb. 2.63 Plakatwand für das
Erdbeerfest im Südtiroler Martelltal
(Foto: Sebastian Lentz).
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