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Abb. 2.59
Mattendächer über einer
Zitronenpflanzung in der Region
Sorrento/Kalabrien (Quelle: Rother &
Tichy 2000).
arbeitsintensiven, archaisch anmutenden Wirtschaft
konnten sich die sogenannten Ackerbauern im Zentral-
alpenraum trotz sehr bescheidener Ressourcen weitge-
hend selbst versorgen. Durch den saisonalen Verkauf
von Vieh - vor allem im Herbst, damit die Winterfutter-
vorräte ausreichten - und Käse wurden bescheidene
Erlöse auf dem regionalen Markt erzielt.
Die zugehörige Kulturlandschaft bietet ein kleinteili-
ges, morphologisch sehr diverses Bild, das auf den ersten
Blick harmonisch und stabil erscheint. Dass dies keines-
wegs immer der Fall war, belegen verschiedene histori-
sche Berichte über Schäden an Wäldern durch die Alp-
wirtschaft (die Käserei erforderte große Holzmengen)
sowie durch Überweidung der Alpen. Heute sind viele
Elemente dieser Kulturlandschaft durchaus noch vor-
handen, wie die Maiensäße oder auch Alpgebäude. Im
Zuge der Erschließung der Hochregionen für den moto-
risierten Verkehr und die Entwicklung des Tourismus
haben sie ihre ursprüngliche Funktion allerdings meist
verloren und dienen stattdessen als Freizeitwohnsitze,
sodass ihre Entstehungsgeschichte nicht immer leicht zu
entschlüsseln ist.
Risikominimierung durch
wirtschaftliche Integration
Eine zweite raumbezogene Strategie, mit schwierigeren
naturräumlichen Bedingungen umzugehen, ist anhand
von Siedlungen zu beobachten, in denen die Selbstver-
Höhe [m ü. M.]
Höhe [m ü. M.]
2 200
2 400
Alp
Brischeru
Alp
Häüschbiele
2 000
2 200
1 800
Voralp
Finilu
2 000
H
1 600
1 800
1 400
1 600
E
Voralp
Wang/
Finnu
H
H
E
1 200
1 400
Sengge
H
E
1 000
1 200
H
E
Staldenried
H
E
Egger-
berg
800
1 000
H
600
W
W
800
a
b
Wanderungen
ganze Familie
nur Mann
Arbeiten
Rindvieh
Schafe
Heuen
Emden
W
Weinlese
tägliche Hirtenwege
H
E
Abb. 2.60
Jahreswanderungsdiagramme eines Drei- und eines Vierstufenhofs im Wallis, a) in Eggerberg und b) in Staldenried (ver-
ändert nach: Landtwing 1979).
