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kein Feuer
1- 50 Feuer
51-100 Feuer
101-250 Feuer
251-500 Feuer
> 500 Feuer
a
b
Abb. 2.56 a) Anzahl der Waldbrände im Jahr 2003 bezogen auf NUTS-3-Einheiten (Brandflächen > 0,5 ha; Quelle: EFFIS 2011).
b) Brandfläche auf Korsika, 2003 (Foto: Rüdiger Glaser).
len Feuermeldungen und einer kartographischen Über-
sicht der aktuellen Feuergefährdung in Europa die Mög-
lichkeit eines historischen Überblicks über das Ausmaß
der in den einzelnen Ländern bzw. Regionen verbrann-
ten Flächen seit 1980. Ähnlich wie viele andere Arbeits-
bereiche innerhalb der Europäischen Institutionen ist
auch das EFFIS auf Grund der relativ großmaßstäb-
lichen Analysen weniger zur tatsächlichen Unterstüt-
zung des regionalen oder gar lokalen Feuermanage-
ments ausgelegt, als viel mehr als Informationsquelle für
wissenschaftliche und politische Zwecke von Nutzen
(Abb. 2.56).
Neben Risikovorhersage und -management ist
gerade auch die Nachfrage nach bodenspezifischen
Informationen in den letzten Jahren stark angestiegen.
Dies reflektiert das steigende Bewusstsein darüber, wie
abhängig wir Menschen neben Wasser und Luft eben
auch von der Ressource Boden sind. Demzufolge sind
auch die Bedenken gegenüber landwirtschaftlichen und
anderen menschlichen Einflüssen auf die Bodenent-
wicklung gestiegen, sowohl aufgrund ökologischer
Aspekte als auch angesichts möglicher ökonomischer
Folgekosten. Umweltkatastrophen wie Erdrutsche und
Überschwemmungen trugen zu einer zusätzlichen Sen-
sibilisierung von Bürgern und Politikern bei. Um politi-
sche Entscheidungen treffen und kontrollierbare Rege-
lungen einführen zu können, bedarf es jedoch einer
soliden Datenbasis, welche der großen Diversität und
Variabilität der europäischen Böden Rechnung trägt.
Nur hochaufgelöste Daten erlauben maßgeschneiderte
Ansätze in Richtung nachhaltiger und integrierter
Bodenmanagementstrategien.
Das „digitale Zeitalter“ europäischer Bodeninforma-
tionen begann in den 1980er-Jahren mit der Herausgabe
einer EU-Bodenkarte durch die von der Europäischen
Kommission eingesetzte Computerisation of Land Data
Group (CLDG). Deutlich wurde der strategische Nutzen
des Bodens 1990 mit dem Projekt MARS ( Monitoring
Agriculture by Remote Sensing ) des JRC, das Vorhersagen
der europaweiten Getreideernte entwickeln sollte und
hierfür Daten über das pflanzenverfügbare Wasser benö-
tigte. Dies führte zum Aufbau grundlegender Boden-
datenbanken und der Gründung des European Soil
Bureau Network (ESBN). Das bis heute wichtigste
Ergebnis des ESBN, in dem Bodenkundeexperten aus
über 40 bodenwissenschaftlichen Institutionen aus ganz
Europa mitarbeiten, ist die erfolgreiche Zusammenstel-
lung eines Europäischen Bodeninformationssystems
( Soil Information System for Europe, EUSIS).
Auf Basis der in EUSIS gesammelten Bodendaten
wurde der 2005 veröffentlichte Soil Atlas of Europe, der
erste gesamteuropäische Bodenatlas, erstellt. Dieser auf
einen breiten Interessentenkreis ausgerichtete Atlas bie-
tet einen gut strukturierten Überblick über die verschie-
denen Bodentypen sowie leicht verständliche Karten der
einzelnen Teilregionen und illustriert so den Reichtum
der europäischen Bodenressourcen und die Notwendig-
keit ihres nachhaltigen Managements.
Fazit und Ausblick
Es existieren für viele umweltspezifische Belange in
Europa bereits zahlreiche öffentlich zugängliche digi-
tale Informationen, die von verschiedenen Institutio-
nen und Projektträgern angeboten werden. Sie sind
Ausdruck des politischen Willens, Daten und Informa-
tionen für Planung, Wissenschaft und Akteure bereit-
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