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4 The Web 2.0 Toolkit - Ein Überblick über
die Chancen und Möglichkeiten von GWT
von Papick Taboada und Benjamin Barth
Das Google Web Toolkit ist eine Sammlung von Werkzeugen und Bibliotheken für die Entwicklung
von JavaScript-Anwendungen. Das Toolkit wird sowohl intern von Google als auch weltweit in vie-
len Projekten eingesetzt. Das Besondere an GWT ist die Vorgehensweise: Ein Compiler liest Java-
Quellen ein und generiert JavaScript. Somit können Java-Entwickler auf bestehendes Wissen, Erfah-
rungen und Werkzeuge aufsetzen. Allerdings hat GWT nicht den Versuch unternommen, das gesam-
te JDK und Swing im Browser zu unterstützen. Die JDK-Unterstützung ist fragmentarisch (nicht alle
Klassen können verwendet werden), und GWT liefert ein eigenes, an HTML orientiertes UI-Kom-
ponentenmodell.
Das Google Web Toolkit hat nicht das Ziel, das Aussehen von Desktopanwendungen im Browser
nachzuahmen. Der Fokus der GWT-Entwicklung liegt im Software-Engineering: Einerseits ermög-
licht die Entwicklung in Java per Definition den Einsatz von Entwurfsmustern, qualitätssichernden
Vorgehensweisen und Tools. Sogar das Debuggen der im Browser laufenden Webanwendung aus
dem Java-Code heraus ist nicht nur möglich, sondern sogar sehr einfach. Aber was ist eine GWT-
Anwendung? Prinzipiell ist eine mit GWT erzeugte Anwendung ein Script, das vom Browser ausge-
führt wird. An dieser Stelle ist die Analogie zu Java und Swing angemessen: Java ist die Program-
miersprache, Swing liefert das UI-Komponentenmodell. Zwar bieten Swing und GWT verschiedene
Komponentenmodelle, dennoch ist das Programmiermodell vergleichbar. Daher ist eine GWT-An-
wendung aus Architektursicht eher einem Rich-Client als einer Webanwendung gleichzusetzen: Die
Anwendung wird heruntergeladen, im Browser ausgeführt und kommuniziert mit dem Server. Dabei
wird die ursprünglich angesteuerte Webseite nie verlassen („Single Page“-Prinzip), die Anwendung
bleibt im Cache des Browsers und muss bei erneutem Besuch nicht noch einmal geladen werden.
Moderne Browser stellen die notwendigen Schnittstellen zur Verfügung, um lokal Daten zu spei-
chern, sodass sogar ein Arbeiten im Offlinemodus umsetzbar ist.
In Bezug auf den ökonomischen Umgang mit den Ressourcen sieht die Bilanz außerordentlich gut
aus. Die Anwendung kann im Cache behalten werden und sogar in Scheiben (Split Points) ausgelie-
fert werden. Das Ausliefern der Anwendung findet also nur einmal statt, es folgt lediglich die Kom-
munikation mit dem Server für den Datenaustausch beziehungsweise das Ausführen von Befehlen
auf dem Server. Das Rendern der Webseiten, das früher zu den Aufgaben des Webservers gehörte,
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