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Einige Beispiele der Muster sind aus diesem Grund mit abstrakten Basisklassen ent-
worfen, andere jedoch mit Schnittstellen. Vom Grundsatz her gilt, dass Schnittstellen
meist vorzuziehen sind. Das hat zwei Gründe:
1. Bei Schnittstellen ist in einigen Programmiersprachen wie z. B. bei Java eine Mehr-
fachvererbung erlaubt im Gegensatz zu abstrakten Basisklassen.
2. Während abstrakte Basisklassen neben abstrakten Operationen auch fertige Opera-
tionen enthalten können, sind Schnittstellen übersichtlicher. Sie enthalten nur ab-
strakte Operationen.
Dass eine Schnittstelle einer abstrakten Klasse vorzuziehen ist, gilt jedoch nicht im-
mer. Es wäre kontraproduktiv, wenn man beispielsweise eine Aggregation oder aber
eine Default-Implementierung in jeder Implementierungsklasse realisieren müsste.
Hier ist eine abstrakte Klasse vorzuziehen.
3.3 Abgrenzung zwischen Architekturmustern,
Entwurfsmustern und Idiomen
Beim Entwurf eines Systems werden Architekturmuster, Entwurfsmuster und Idiome
unterschieden:
Architekturmuster
Entwurfsmuster
Idiome
Bild 3-1 Muster bei der SW-Entwicklung
Die einzelnen Muster unterscheiden sich vor allem im Abstraktionsgrad. Bei Architek-
turmustern betrachtet man die Architektur eines Systems, bei Entwurfsmustern in
der Regel ein bestimmtes Problem innerhalb eines Subsystems. Ein Entwurfsmuster
beeinflusst in der Regel nicht die grundsätzliche Architektur des Systems. Ein Idiom ist
in diesem Zusammenhang ein Muster in einer bestimmten Programmiersprache wie
z. B. ein ausprogrammiertes Entwurfsmuster 40 .
Die Architektur eines Systems kann mehrere Architekturmuster enthalten, z. B. eine
Schichtenarchitektur (engl. Layers) für die Anwendungssoftware verschiedener Rech-
nertypen wie Client- und Server-Rechner oder das Architekturmuster Model-View-
Controller (MVC) zur Trennung der Darstellung und der interaktiven Eingabe der
Mensch-Maschine-Schnittstelle von dem Daten haltenden und verarbeitenden Model.
Ein Architekturmuster wiederum kann - muss es aber nicht - zahlreiche Entwurfs-
40 Auf die Möglichkeit weiterer Ausprägungen von Idiomen soll an dieser Stelle nicht eingegangen wer-
den.
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