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5.7 Zusammenfassung
Mit Architekturmustern können Systeme in Systemkomponenten zerlegt werden. Im
Gegensatz zu Entwurfsmustern sind Architekturmuster grobkörniger. Ein Architektur-
muster kann mehrere verschiedene Entwurfsmuster enthalten, muss es aber nicht
(siehe beispielsweise das Muster Layers). Die behandelten Architekturmuster sind im
Folgenden kurz zusammengefasst:
x Layers (siehe Kapitel 5.1) : Dieses Muster wird verwendet, wenn die hohe Komple-
xität eines Systems durch die Einführung mehrerer horizontaler Schichten verein-
facht werden soll. Dabei enthält eine Schicht die Abstraktion einer bestimmten
Funktionalität. Eine höhere Schicht darf generell nur die Services der untergeordne-
ten Schicht aufrufen. Zwischen den Schichten existieren feste Verträge/Schnittstel-
len.
x Pipes and Filters (siehe Kapitel 5.2) : Ein System, das einen Datenstrom in einer
Richtung verarbeitet, kann mit Hilfe dieses Musters in Komponenten strukturiert
werden. Die Aufgabe des gesamten Systems ist in einzelne sequenzielle Verarbei-
tungsstufen zerlegt. Jeder Verarbeitungsschritt wird in Form einer Filter-Komponen-
te implementiert. Jeweils zwei Filter werden durch eine Pipe verbunden, wobei die
Ausgabe der einen Komponente die Eingabe der anderen Komponente ist.
x Plug-in (siehe Kapitel 5.3) : Das Muster Plug-in bietet einen Lösungsansatz für An-
wendungssoftware, die auch zur Laufzeit flexibel erweiterbar sein soll. Das Muster
strukturiert eine Anwendungssoftware so, dass sie über Erweiterungspunkte
(Schnittstellen) verfügt, an deren Stelle zur Laufzeit Komponenten (Plug-ins) treten
können, die diese Schnittstelle implementieren. Ist die Schnittstelle offengelegt, kön-
nen auch Dritte erweiterte Funktionalität für die Anwendungssoftware bereitstellen.
x Broker (siehe Kapitel 5.4) : Das Broker-Muster entkoppelt in verteilten Softwaresys-
temarchitekturen Client- und Server-Komponenten, indem zwischen diesen Kompo-
nenten ein verteilter Broker als Zwischenschicht eingeschoben wird und Client- und
Server-Komponenten untereinander nur über den Broker kommunizieren. Ein Bro-
ker verbirgt den physischen Ort der Leistungserbringung eines Servers vor dem Cli-
ent. Der Broker muss aber die Server bzw. deren Dienste kennen. Server müssen
sich daher bei dem Broker anmelden, um ihre Dienste anbieten zu können. Clients
können dann die angebotenen Dienste über den Broker nutzen.
x Service-Oriented Architecture (siehe Kapitel 5.5) : Häufig driften Geschäftsprozes-
se und IT-Lösungen auseinander. Mit einer serviceorientierten Architektur wird die
geschäftsprozessorientierte Sicht der Verarbeitungsfunktionen eines Unternehmens
direkt auf die Architektur eines DV-Systems abgebildet. In sich abgeschlossene
Dienste (Anwendungsservices) in Form von Komponenten entsprechen Teilen eines
Geschäftsprozesses.
x Model-View-Controller (siehe Kapitel 5.6) : Das Muster MVC beschreibt, wie die
Verarbeitung/Datenhaltung (Model), deren Darstellung (View) und die Eingaben des
Benutzers (Controller) so weit wie möglich voneinander getrennt werden und den-
noch einfach miteinander kommunizieren können. Dieses Muster erlaubt es, das
Model beizubehalten und die Oberflächenkomponenten View und Controller auszu-
tauschen.
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