Java Reference
In-Depth Information
x Ein Broker kann zu einem Engpass werden, was geeignete Maßnahmen bezüglich
des Durchsatzes erfordert.
x Die Proxys sind abhängig vom Broker. Wird der Broker ausgetauscht, müssen sie
angepasst werden.
5.4.5 Einsatzgebiete
Das Broker-Muster ist in folgenden Fällen einzusetzen:
x Client- und Server-Komponenten sollen voneinander entkoppelt werden.
x Komponenten sollen auf Dienste anderer Komponenten über logische Namen zu-
greifen können, ohne zu wissen, wo - also auf welchem Rechner - sich diese gera-
de physisch befinden.
x Zur Laufzeit sollen sich Komponenten ändern dürfen, wenn gerade kein Dienst auf-
gerufen wird.
x Die Implementierungsdetails von Client-Komponenten und von Diensten sollen ver-
borgen werden.
Das wohl bekannteste Beispiel für das Broker-Muster ist das Internet . Dort werden
über eine Vielzahl von unabhängigen Servern Dienste angeboten. Für clientseitige An-
wendungen ist es dabei unmöglich, alle Server und Dienste direkt zu kennen. Aus die-
sem Grund werden Vermittler eingesetzt, die mittels des Broker-Musters die Server
und Clients zusammenführen. Ein Domain-Name-Server (DNS) ist dabei die zentrale
Komponente des Vermittlers und ist für die Auflösung der Adressen von logischen in
physische Adressen zuständig.
Ein weiterer bekannter Anwendungsfall für das Broker-Muster ist die Common Object
Broker Request Architecture ( CORBA ). CORBA wird von der Object Management
Group (OMG) entwickelt [OMGCOS] 90 und ermöglicht den Zugriff auf entfernte Ob-
jekte, die in unterschiedlichen Programmiersprachen und auf unterschiedlichen Platt-
formen implementiert sein können. Dies wird durch den Einsatz einer sogenannten
Interface Definition Language ( IDL ) und eines sogenannten General Inter-ORB
Protocol ( GIOP ) erreicht. Die IDL dient dazu, eine Schnittstelle unabhängig von einer
Programmiersprache zu beschreiben. Das GIOP legt fest, welche Daten in welchem
Format zu übertragen sind. Mit Hilfe des GIOP können Broker, die für unterschiedliche
Plattformen von unterschiedlichen Herstellern entwickelt wurden und auf unterschiedli-
chen Rechnern laufen, miteinander kommunizieren. Die eigentliche Umsetzung des
GIOP kann für verschiedene Transportprotokolle unterschiedlich sein. Das bekanntes-
te Beispiel einer Umsetzung ist das Internet Inter-ORB Protocol (IIOP), das ein GIOP
auf Basis von TCP/IP als Transportprotokoll darstellt. Der Broker wird in CORBA als
Object Request Broker ( ORB ) bezeichnet. Ähnlich wie beim Broker-Muster (vgl. Bild
5-26) ist ein ORB selbst eine verteilte Anwendung. Bild 5-27 zeigt die Struktur von
CORBA:
90 Ein Spezifikationsdokument ist in der Regel nicht geeignet als Einstieg in ein Thema. Eine sehr gute
Übersicht über CORBA bietet [OMGCOB].
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