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In-Depth Information
Anzumerken ist, dass das gezeigte Beispiel untypisch ist, da es aus Platzgründen sehr
vereinfacht ist. Die Kommunikation zwischen den beiden Kollegen ist hier im Vermittler
hart codiert. Typischerweise muss der Vermittler eine Tabelle verwalten, in der die
Kommunikationsverbindungen gespeichert sind, und die Verbindungen zwischen Ob-
jekten müssen tabellengesteuert durch Interpretation der Tabelle hergestellt werden.
4.13.4
Bewertung
4.13.4.1 Vorteile
Die folgenden Vorteile werden gesehen:
x Kollegen-Objekte sind untereinander lose gekoppelt und können wiederverwendet
werden.
x Zwischen den Kollegen spannt sich ohne Vermittler eine n-zu-m-Beziehung auf. Der
Vermittler reduziert dies jeweils auf eine 1-zu-n-Beziehung zwischen Objekten und
Vermittler, was die Verständlichkeit, Verwaltung und Erweiterbarkeit verbessert.
x Die Steuerung der Kollegen-Objekte ist zentralisiert.
x Die Unterklassenbildung wird reduziert, da bei einer Änderung der Kommunikation
zwischen Kollegen lediglich neue konkrete Vermittler erzeugt bzw. vorhandene Ver-
mittler geändert werden müssen und keine neuen konkreten Kollegenklassen er-
zeugt werden müssen.
x Objekte können geändert werden, ohne den Kommunikationspartner anzupassen.
(Rückwirkungsfreiheit auf Kommunikationspartner). Unter Umständen muss der
Vermittler geändert werden. Damit sind Änderungen lokalisiert.
4.13.4.2 Nachteile
Die folgenden Nachteile werden festgestellt:
x Da der Vermittler die Kommunikation mit den Kollegen in sich kapselt, kann er unter
Umständen sehr komplex werden.
x Der zentrale Vermittler ist fehleranfällig und bedarf fehlertoleranter Maßnahmen.
x Wenn sich die Kollegenschaft oder ihr Zusammenspiel ändert, muss der Vermittler
angepasst werden.
4.13.5
Einsatzgebiete
Das Vermittler-Muster ist einzusetzen, wenn:
x Objekte zusammenarbeiten und miteinander kommunizieren, die Art und Weise der
Zusammenarbeit und der Kommunikation aber flexibel änderbar sein soll, ohne da-
bei Unterklassen zu bilden (siehe folgendes Anwendungsbeispiel für grafische
Oberflächen),
x ein Objekt aufgrund seiner engen Kopplung an andere Objekte schwer wiederzuver-
wenden ist oder
x Objekte ihre Kommunikationspartner nicht direkt kennen sollen.
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