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und der daraus resultierenden systematischen und genauen Messung von Höhen-
punkten als Grundlage für die Ableitung der Höhenlinien. Ein Beispiel hierfür ist
die seit 1875 durchgeführte Höhenliniendarstellung der Meßtischblätter 1:25.000
in Preußen (vgl. Krauß u. Harbeck 1985).
Höhenlinien bilden heute zusammen mit Höhenpunkten die wichtigste Metho-
de der Geländedarstellung. Für ihre Erzeugung gibt es zwei Verfahren:
Beim indirekten Verfahren werden die Höhenlinien durch lineare Interpolation
zwischen benachbarten Höhenpunkten und anschließender Verbindung der so
ermittelten Interpolationspunkte durch eine ausgerundete Kurve gefunden. Die
ursprünglich manuelle Durchführung erfolgt heute automatisiert über Rechen-
programme. Das erforderliche Höhenpunktfeld wird als digitales Geländemo-
dell (DGM) bezeichnet (vgl. 7.2.3) und ist entweder unmittelbar Ergebnis einer
zahlentachymetrischen Geländeaufnahme oder es wird aus einem anderen Ver-
fahren der Höhenaufnahme (z.B. Laserscanning) abgeleitet (vgl. Kap. 3).
Beim direkten Verfahren wird ein Luftbild-Modell in einem Auswertgerät un-
ter stereoskopischer Betrachtung mit einer Messmarke in konstanter Höhe
abgetastet (vgl. 3.4.2). Das Ergebnis ist unmittelbar eine Höhenlinie.
Von erheblicher Bedeutung ist der Höhenunterschied aufeinander folgender Hö-
henlinien, auch als Höhenlinienintervall oder Schichthöhe bezeichnet. Bleibt die
Schichthöhe innerhalb eines bestimmten Gebietes unabhängig von den Gelände-
verhältnissen (steil oder flach) konstant, spricht man von Äquidistanz . Deren Wert
bestimmt entscheidend die Qualität der Informationsentnahme. Je geringer die
Äquidistanz, desto enger ist die Scharung bzw. Dichte der Höhenlinien und desto
genauer ist die Modellierung der Geländeoberfläche. Dies kann allerdings bei sehr
bewegtem Gelände zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lesbarkeit führen.
Ein zu großer Wert bedeutet indessen einen Informationsverlust. Die Wahl der
geeigneten Äquidistanz A ist schließlich abhängig von drei Parametern:
Vom Kartenmaßstab M = 1/m ,
von der maximal im darzustellenden Gebiet auftretenden Geländeneigung
a max und
vom minimal möglichen Abstand nebeneinander verlaufender Höhenlinien
in der Karte, ausgedrückt durch die Anzahl k von Linien je 1 mm.
Damit lässt sich die Äquidistanz wie folgt berechnen:
m · tan a max
A = ------------ [Meter]
1000 · k
Da die Höhenlinien entsprechend den Minimaldimensionen in der Karte noch ei-
nen erkennbaren Abstand voneinander haben müssen, kann der Wert k , auch ab-
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