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4.5.1 Höhenlinien
Eine Höhenlinie (Isohypse) verbindet alle Punkte gleichen lotrechten Abstandes
von einer Bezugsfläche miteinander. Statt Höhenlinie sind auch Bezeichnungen
wie Höhenkurve, Höhenschichtlinie, Schichtlinie oder Niveaulinie üblich. Als
Höhenbezugsfläche gilt in Deutschland Normalhöhennull (NHN) (vgl. 3.2.2).
Abb. 4.5.3: Höhenlinien als Schnittlinien horizontaler Flächen mit dem Gelände
Von Ausnahmen abgesehen, wie z.B. den Uferlinien eines stehenden Gewässers
oder den Terrassen beim Reisanbau, sind es angenommene, also in der Natur nicht
vorkommende Linien, welche jedoch die Grundrissdarstellung des Kontinuums
‚Geländeoberfläche ' ermöglichen. Die Entstehung der Höhenlinien kann man sich
wie folgt vorstellen: Das Gelände wird von zur Höhenbezugsfläche parallelen Flä-
chen geschnitten und die so entstehenden Schnittlinien werden orthogonal in die
Bezugfläche projiziert bzw. abgelotet.
Bereits im 17. Jahrhundert wurden für die Schiffahrt Tiefenlinien (Isobathen) als
Linien gleichen lotrechten Abstandes von der Wasseroberfläche durch Interpola-
tion aus Tiefenlotungen konstruiert. Ende des 18. Jahrhunderts erschien schließ-
lich mit der ‚Carte de la France' eine erste umfangreichere Höhenliniendarstel-
lung. Weitere Verbreitung fand die Methode jedoch erst in der zweiten Hälfte des
19. Jahrhunderts mit der Weiterentwicklung der geodätischen Messinstrumente
 
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