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4. Topographische Karten
Das Ergebnis der Landesaufnahme und anschließenden Datenverarbeitung sind je
nach Aufnahmeverfahren entweder diskrete digitale Objektinformationen, d.h. Ko-
ordinaten, Höhen und codierte Angaben zur Objektart (Attributierung) oder analo-
ge bzw. digitale Bilder. Beides bildet die Grundlage zur Herstellung von konventio-
nellen ( eigentlichen ) topographischen Karten und von Bildkarten . Beide liefern ein
Abbild der Erdoberfläche sowie der auf ihr befindlichen natürlichen und künstlichen
Objekte und können somit als topographische Karten bezeichnet werden.
Wesentliche Unterscheidungsmerkmale ergeben sich aus der Entstehung, dem
Verwendungszweck und vor allem dem Kartenbild. Während die ‚eigentliche' to-
pographische Karte ein mit Hilfe graphischer Elemente abstrahiertes Bild zeigt
(Strichkarte), handelt es sich bei einer Bildkarte um ein photographisches Bild,
welches, wenn auch verfahrensabhängig, weitgehend unserem visuellen Eindruck
aus entsprechender Position entspräche. Der durch die Verkleinerung bedingte
maßstabsabhängige Grad der Reduzierung und Vereinfachung des Karteninhalts
gegenüber der realen Erdoberfläche wird bei den konventionellen Karten durch
eine Objektauswahl und -gestaltung nach bestimmten Regeln erreicht (Generali-
sierung). Der Detailreichtum von Bildkarten hingegen hängt im Wesentlichen von
der geometrischen und radiometrischen Auflösung des Aufnahmesensors und des
menschlichen Auges bei der Bildbetrachtung ab, d.h. Objekte sind nur bei ausrei-
chender Größe und ausreichendem Kontrast zur Umgebung abbildbar bzw. er-
kennbar. Die genannten Unterscheidungsmerkmale begründen eine getrennte
Darstellung beider Kartentypen.
4.1 Gliederung topographischer Karten
‚Eigentliche' topographische Karten stellen eine hauptsächlich maßstabsabhängige
Auswahl der natürlichen und künstlichen Objekte der Erdoberfläche mit Hilfe
graphischer Elemente dar. Eine Einteilung der Karten ergibt sich aus dem maß-
stabsbedingten Grad der Vereinfachung des Inhalts und dem Verwendungszweck.
Topographische Grundkarten sind als Ergebnis einer Landesaufnahme i.d.R. groß-
maßstäbig (M 1:10.000). Sie können unmittelbar als Grundlage für Detailplanun-
gen und als Basiskarte für thematische Darstellungen (z.B. Grünplan im Stadtge-
biet) dienen. In weniger dicht besiedelten Ländern kann der Maßstab auch kleiner
sein (z.B. 1:25.000). Topographische Spezialkarten (1:10.000 > M > 1:100.000) und
topographische Übersichtskarten (1:100.000 M 1:500.000) sind Folgekarten mitt-
leren Maßstabs, d.h. durch Verkleinerung und Generalisierung aus dem jeweils
vorhergehenden größeren Maßstab abgeleitete Karten. Sie sind maßstabsbedingt
zunehmend weniger detailliert, ermöglichen aber zugleich die zusammenhängen-
de Darstellung größerer Regionen, wie sie etwa für Raumplanung, Verwaltung,
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