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Mikrowellensignal von einer zweiten in größerem Abstand (Basis) befindlichen
Antenne empfangen. Zwischen Geländeoberfläche und jeweiliger Antenne be-
steht ein Entfernungsunterschied, der aus Phasenunterschieden des reflektierten
Signals ermittelt werden kann und schließlich die Berechnung von Geländehöhen-
unterschieden ermöglicht ( Buckreuß u.a. 1994, Schwäbisch 1995, Roth u. Hoff-
mann 2004).
Abb. 3.7.3: Prinzip der Radar-Interferometrie vom Space Shuttle (© DLR 1999)
Beim gemeinsamen SRTM-Projekt ( Shuttle Radar Topography Mission ) der
NASA und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) im Jahre
2000 erfolgte die Radaraufnahme aus 233 km Höhe mit Wellenlängen von 5,6 cm
(5,3 GHz) und 3,1 cm (9,6 GHz). Die reflektierten Signale wurden von einer
Hauptantenne im Space Shuttle und einer an einem 60 m langen Mast befindlichen
Nebenantenne empfangen. Erfasst wurde innerhalb von nur zehn Tagen die Land-
fläche der gesamten Erde zwischen 60° Nord und 58° Süd mit einem Punktab-
stand von 30 m. Nach Transformation der so gewonnenen Geländehöhenunter-
schiede mit Hilfe von lage- und höhenmäßig bekannten Referenzpunkten in ein
übergeordnetes Bezugssystem wurden digitale Höhenmodelle mit einer Genauig-
keit von ±6 m für Europa und von ±10 m für die übrigen Landflächen erzeugt
(DLR 2004). Erste Untersuchungen in Deutschland zeigen, dass die für den euro-
päischen Bereich prognostizierte Genauigkeit mit ±3,4 m deutlich übertroffen
werden konnte ( Koch u.a. 2002). Die Ergebnisse des SRTM-Projekts stehen seit
2004 für eine Vielzahl von Aufgaben zur Verfügung, insbesondere auch für die
Georeferenzierung von Bildkarten (vgl. Kap. 5) und zur Aktualisierung mittel-
und kleinmaßstäbiger topographischer Karten.
 
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