Geography Reference
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Infolge abnehmender Reflexionsintensität des Lasers liegt die maximale Flughöhe
bei etwa 4000 m über Grund, in Einzelfällen bis zu 6000 m. Für die Genauigkeit
der Geländehöhen sind jedoch neben Flughöhe und Messgenauigkeit weitere Ein-
flüsse maßgebend, wie die Definierbarkeit der Geländeoberfläche (Bodenrauhig-
keit), die Geländeneigung, die Genauigkeit der äußeren Orientierung des Sensors
sowie die der Geräte- und Systemkalibrierung. Aus vergleichenden Untersuchun-
gen mit photogrammetrischen und tachymetrischen Höhenaufnahmen haben sich
mittlere Differenzen zwischen 0,1 und 0,3 m ergeben, eine Größenordnung, wie
sie etwa für die topographische Landesaufnahme als völlig ausreichend anzusehen
ist (vgl. Hoss 1997).
Hauptaufgabe des Aero-Laserscannings ist die Herstellung digitaler Gelände-
modelle (vgl. 7.2.3). Hierzu müssen zunächst alle Punkte, die nicht auf der Ge-
ländeoberfläche liegen, z.B. auf Bäumen oder Bauwerken, durch Filteralgorith-
men eliminiert werden. Zugleich ist das Verfahren auch geeignet zur Erzeugung
von digitalen Oberflächenmodellen (DOM), insbesondere in bebauten Gebieten
für die Herstellung sog. True-Orthophotos (vgl. 5.3.1), Gewinnung von digitalen
Stadtmodellen, Planung und Erfassung von Hochspannungsleitungen, sowie zur
Ermittlung von Baumhöhen und Waldbeständen in der Forstwirtschaft.
Neben dem Aero-Laserscanning hat sich das terrestrische Laserscanning zu ei-
ner für Spezialvermessungen besonders geeigneten Methode entwickelt. Für topo-
graphische Zwecke kommt es allerdings nur in Sonderfällen in Betracht, wie etwa
zur Erfassung von Volumina bei Deponien oder im Tagebau.
Weitere Einzelheiten zu den Verfahren des Laserscannings sowie eine verglei-
chende Gegenüberstellung mit der Luftbildmessung findet man bei Kraus
(2004).
3.6 Aufnahme mit optischen Scannern
Die großräumige Erfassung der Erdoberfläche aus großer Höhe zunächst von
Flugzeugen, dann von Raumkapseln und schließlich von Satelliten aus, hat in den
50-er und 60-er Jahren des 20. Jahrhunderts eine neue Fachdisziplin, die Ferner-
kundung (Remote Sensing) begründet.
Ermöglicht wurde dies vor allem auch durch die Entwicklung optischer Scanner
(Abtaster). Im Gegensatz zur photographischen Bildaufzeichnung, bei der eine
lichtempfindliche Emulsion infolge Lichteinwirkung eine chemische und schließ-
lich sichtbare Veränderung erfährt (vgl. 5.1.1), handelt es sich bei der Bilderzeu-
gung durch optische Scanner um einen physikalischen Vorgang, d.h. licht- bzw.
strahlungsempfindliche Kristalldetektoren oder Photohalbleiter verändern ihren
Ladungszustand proportional zur Intensität der auffallenden Strahlung. Die hier-
aus resultierenden Spannungssignale werden digitalisiert, gespeichert und zu
Empfangsstationen auf der Erde gesendet. Die Umwandlung in sichtbare (analo-
ge) Bilder erfolgt dann durch digitale Bildverarbeitung (vgl. 5.1.2).
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