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dratisches Gitter in der Objektebene zu einem unregelmäßigen Gitter im Bild
verzerrt.
Abb. 3.4.6 : Projektive (links) und perspektive Verzerrungen (rechts) einer Luftbildaufnahme
Während bei einer Karte alle Objektpunkte der Geländeoberfläche lotrecht (or-
thogonal) in die Bezugsfläche abgebildet werden (Abb. 2.1.1), so dass ihr Hori-
zontalabstand unverändert bleibt, werden bei der zentralperspektiven Abbildung
alle oberhalb der Bezugsfläche liegenden Punkte radial verschoben. Je nach Gelän-
dehöhenunterschieden und Abstand vom Hauptpunkt kommt es zu unregelmäßi-
gen perspektiven Verzerrungen . Bei einer Projektion des Bildes in die Kartenebene
werden die Punkte P 1 und P 4 radial versetzt in P 1 * und P 4 * abgebildet, während die
Punkte P 2 (im Hauptpunkt) und P 3 (kein Höhenunterschied) unverändert bleiben
(Abb. 3.4.6 rechts).
Projektive und perspektive Verzerrungen überlagern sich und müssen bei der
geometrischen Auswertung zur Gewinnung lagerichtiger topographischer Infor-
mationen beseitigt werden. Bei der Herstellung von Bildkarten wird durch Ent-
zerrung die richtige Lage aller Objektpunkte im Grundriß wiederhergestellt (vgl.
5.3.1). Die Stereoauswertung ermöglicht die Ermittlung von Lage und Höhe belie-
biger Objektpunkte, also die Ausmessung von Situation und Relief. Hierzu erfolgt
zunächst die Rekonstruktion der geometrischen Verhältnisse des Aufnahmevor-
gangs, d.h. die Wiederherstellung
des Aufnahmestrahlenbündels, gegeben durch die Kamerakonstante und die
Lage des Bildhauptpunktes in Bezug auf das Bildkoordinatensystem ( innere
Orientierung ), und
der räumlichen Lage des Aufnahmestrahlenbündels in Bezug auf ein Lan-
deskoordinatensystem, gegeben durch die Koordinaten des Projektionszen-
trums und die Bildneigungen ( äußere Orientierung ).
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