Geography Reference
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laufenden Profile sowie sonstiger Kleinformen. Rücken und Mulden werden
durch gestrichelte bzw. geschlängelte Linien (Geripplinien) im Geländefeldbuch
dargestellt. Bei manueller Höhenlinienkonstruktion durch lineare Interpolation
zwischen den aufgenommenen Geländepunkten wird die zulässige Interpolations-
richtung außerhalb der Geripplinien durch Pfeile gekennzeichnet. Bei Gelände
ohne ausgeprägte Formen erfolgt eine rasterförmige Aufnahme. Die Dichte des
Punktfeldes ist abhängig von den Geländeformen, vom Kartenmaßstab bzw. den
Genauigkeitsanforderungen für das Endprodukt.
Das Ergebnis einer tachymetrischen Aufnahme sind je nach Verfahren Dateien
mit polaren Messdaten zu den Neupunkten, die in Landeskoordinaten und -hö-
hen umgerechnet werden, bzw. unmittelbar deren Koordinaten und Höhen. Diese
Daten bilden zusammen mit den codierten Zusatzinformationen über die Ob-
jektarten (Haus, Straße, Geländepunkt u.a.) die Grundlage zur Herstellung topo-
graphischer Karten bzw. digitaler Landschaftsmodelle (vgl. Kap. 4 und 7.2).
3.4 Luftbildmessung
Die Erfassung der Erdoberfläche mit Luftbildern und deren geometrische Auswer-
tung ist zentrales Teilgebiet der Photogrammetrie, einer Fachdisziplin, welche die
Aufnahme und Rekonstruktion von Objekten mittels analoger oder digitaler photo-
graphischer Bilder zum Gegenstand hat und deren Ursprung bis ins 19. Jhd. zurück-
geht. Bereits 1851, zwölf Jahre nach der Erfindung der Photographie, konstruierte
der französische Oberst A.Laussedat eine photographische Kamera, mit der er von
erhöhten Standpunkten aus Aufnahmen des Geländes anfertigte und diese dann gra-
phisch auswertete. Das von ihm zunächst mit „Metrographie“ benannte Verfahren
wurde später in Anlehnung an die Messtischaufnahme als Messtischphotogrammetrie
bezeichnet. Seine Bedeutung blieb gering, da die Auswertung sehr zeitaufwendig war
und nur die Rekonstruktion gut identifizierbarer Punkte ermöglichte.
Die systematische Luftbildaufnahme und -auswertung nahm ihren Beginn mit
der Konstruktion der ersten Reihenbildkamera durch O.Messter (1915) und des
ersten Luftbildauswertgeräts (Doppelprojektor) durch M.Gasser im gleichen Jahr.
Die im Prinzip bis heute unveränderte, aber ständig verfeinerte Aufnahmetechnik
erfährt erst seit kurzem eine Veränderung von der analogen zur digitalen Erfas-
sung, während sich die Auswertetechnik bereits seit den siebziger Jahren in einem
Entwicklungsprozess von den analogen zu analytischen und heute zu digitalen
Methoden befindet.
3.4.1 Luftbildaufnahme
Der Geometrie des Abbildungsvorganges bei einer Aufnahme mit einem Photoap-
parat liegt als mathematisches Modell die Zentralprojektion zugrunde. Diese ist
bestimmt durch den Abstand des Projektionszentrums O von der Bildebene und
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