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der Stelle der Erde zu jedem beliebigen Zeitpunkt eine Positionsbestimmung er-
folgen kann, umrunden beim NAVSTAR-GPS (seit 1993) 24 Satelliten in einer
Höhe von etwa 20000 km und mit einer Umlaufzeit von etwa 12 Stunden die Erde.
Die Satelliten sind auf drei um 60° gegeneinander versetzten Bahnebenen verteilt,
deren Neigung gegenüber der Äquatorialebene etwa 55° beträgt. Mehrere Kon-
trollstationen auf der Erde steuern und überwachen das System. Die für einen
Neupunkt im WGS 84-System ermittelten geozentrischen Koordinaten können
dann in beliebige andere Koordinatensysteme, wie z.B. UTM-Koordinaten, trans-
formiert werden.
Abb. 3.2.7: Satellitenbahnen von NAVSTAR-
GPS (nach Seeber 1989)
Aus militärischen Gründen kann die Genauigkeit der unmittelbaren Ortsbestim-
mung (Echtzeit-Navigation) durch eine künstliche Verfälschung der Bahndaten
(Selective Availability, SA) sowie durch eine Verschlüsselung der von den Satelli-
ten ausgesandten Signale (Anti-Spoofing, A-S) eingeschränkt werden, so dass man
lediglich eine für einfache Navigationsaufgaben allerdings ausreichende Genauig-
keit von etwa 100 m in der Lage und 150 m in der Höhe erhält. Nur autorisierte,
i.d.R. US-militärische Einrichtungen, können die verfälschten Daten decodieren.
Die Sicherungsmaßnahme SA ist seit Mai 2000 deaktiviert, so dass z. Z. eine Posi-
tionsgenauigkeit von bis zu 1m erreicht werden kann (vgl. Bauer, M. 2013).
Neben diesen Einschränkungen begrenzen zahlreiche äußere, nicht hinreichend
erfassbare Einflüsse die Genauigkeit der Ergebnisse und führten zur Entwicklung
einer für Zwecke der geodätischen Koordinatenbestimmung speziellen Messme-
thode. Diese besteht darin, die vom Satelliten ausgesandten Signale sowohl am
unbekannten Standort, als auch gleichzeitig an mindestens einer weiteren, in der
näheren Umgebung liegenden Referenzstation zu empfangen. Hierbei handelt es
sich um einen bzw. mehrere Festpunkte mit bekannten Koordinaten, so dass die
das Ergebnis verfälschenden Einflüsse durch Differenzbildung eliminiert werden
können und eine relative Genauigkeit von etwa einem Zentimeter erreicht wird
(Differential GNSS oder DGNSS). Die Landesvermessungsbehörden haben unter
 
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