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Abb. 3.2.3: Theodolit aus dem Jahre 1930 (Hildebrand, Freiberg) und elektronischer
Theodolit Leica T 1000 (Leica Geosystems AG, Heerbrugg/Schweiz)
Da der Punktabstand für Detailvermessungen zu groß war, erfolgte die Verdich-
tung durch weitere Vermessungen, so dass heute etwa zwei TP je km 2 vorliegen.
Wegen der Notwendigkeit einer unmittelbaren Sichtverbindung zwischen be-
nachbarten Punkten wurden sie weitgehend an hochgelegenen Stellen eingerichtet
und ggf. mit besonderen Signalgerüsten versehen. Als besonders günstig erwiesen
sich, insbesondere für die Punkte des Hauptdreiecksnetzes, hohe künstliche Bau-
werke (Kirchturmspitzen u.ä.). Die Sicherung der TP (Vermarkung) erfolgte durch
Granitsteine mit einer zusätzlichen Bodenplatte.
3.2.2 Höhenbezugssysteme
Als Höhenbezugsfläche wäre idealerweise das auch für die Lagebestimmung ver-
wendete Ellipsoid denkbar. Die in der Geodäsie verwendeten Messinstrumente
orientieren sich jedoch durch Libellen bzw. Kompensatoren an der Richtung der
Schwerkraft, welche ihrerseits in engem Zusammenhang mit der ‚eigentlichen'
Erdfigur, dem Geoid steht (vgl. 2.1). Dessen Unregelmäßigkeiten, resultierend aus
den Schwerkraftanomalien, wirken sich bei Höhenmessungen im Gegensatz zu
den Lagemessungen unmittelbar auf das Ergebnis aus. Damit muss das Geoid als
Höhenbezugsfläche verwendet werden. Da dieses zunächst weitgehend unbe-
kannt war, bezogen sich die Höhen der meisten Länder auf das Mittelwasser eines
nahe gelegenen Meeres, welches der ‚idealisierten Meeresoberfläche' als Teil des
Geoids am nächsten kommt.
Für Deutschland wurde bereits im Jahre 1879 eine derartige Höhenbezugsflä-
che durch den Anschluß an das Mittelwasser der Nordsee am ‚Amsterdamer Pe-
gel' hergestellt und ein Normalhöhenpunkt (NHP) mit 37,000 m über Normal -
 
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